Rheinkirmes Sicherheitskonzept: Besucher verständnisvoll

Düsseldorf · Das Sicherheitskonzept, mit dem die Veranstalter die Menschenmassen möglichst problemlos über die Kirmes bringen wollen, ist am ersten Wochenende weitestgehend aufgegangen.

 Security-Mitarbeiter überwachen die Eingänge an den Zelten.

Security-Mitarbeiter überwachen die Eingänge an den Zelten.

Foto: Andreas Bretz

59 Menschen haben die Sanitäter am Freitag und Samstag betreut, 26 von ihnen ins Krankenhaus gebracht. "Schnittverletzungen und Alkohol waren die Hauptursachen", so ein Feuerwehrsprecher. Aber das gilt bei der Kirmes als normal.

Da erging es den Sicherheitsleuten an den Brauerei-Zelten schon anders. Erstmals wurde am Einlass von Diebels, Schlüssel und Schumacher-Scheune mit Tickern abgezählt, wie viele Gäste hineinströmen. Die Betreiber dürfen nach den neuen Bestimmungen nicht mehr als drei Besucher pro Quadratmeter aufnehmen. Ins Schlösser-Zelt passen 2040 Besucher. Am Samstag galt dort gegen 19.30 Uhr trotz — oder wegen — des Dauerregens: Neue Gäste kommen nur noch rein, wenn andere das Zelt verlassen.

Bei den Kirmesbesuchern stieß diese Regelung größtenteils auf Verständnis. Die meisten warteten im Regen nicht lange auf Einlass, sondern suchten sich schnell einen trockenen Platz. Nur vereinzelt diskutierten abgewiesene Gäste mit den Security-Kräften, die sich aber nicht auf Diskussionen einließen. "Die Leute wissen, wie sensibel das Thema Sicherheit seit Duisburg ist", sagte Schlösser-Geschäftsführer Peter Kapfer, der den Eingangsbereich seines Zeltes beobachtete.

Zeltbetreiber und Schausteller hatten sich im Vorfeld ausführlich mit den Sicherheitsauflagen befasst. Vereinzelt hieß es, die neuen Auflagen seien übertrieben. Roland Herden, Türsteherchef im Diebels, fand die neue Türkontrolle "ungewöhnlich anstrengend". In früheren Jahren habe sich die Zahl der Besucher immer selbständig reguliert. "Die haben ein Gespür dafür, wenn es zu voll wird und gehen dann woanders hin."

Neu auf der Kirmes war auch der von den Schützen bestellte Sicherheitsdienst Special Security Services, der seine Mitarbeiter in Vierergruppen losgeschickt hatte. Sie fielen beim grauen Wetter mit ihren neongelben Jacken sofort auf. Auch die Polizei patrouillierte in Gruppen. Um 22 Uhr begannen schließlich die Mitarbeiter vom OSD ihren Rundgang. Sie forderten Schausteller und Zeltbetreiber auf, die Musik leiser zu drehen, insbesondere die Bässe zu senken. Ab 22 Uhr darf der Lärmpegel aus Rücksicht auf die Anwohner die 55-Dezibel-Grenze nicht mehr überschreiten.

(RP)
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