Corona in Düsseldorf Nach Oktoberfest-Absage hoffen Schausteller weiter auf eine Kirmes

Düsseldorf · Die Absage des Oktoberfestes in München hat keine Auswirkungen auf die Planung des Düsseldorfer Schausteller-Chefs Oliver Wilmering. Er fordert aber eine klare Definition zu Großveranstaltungen.

So schön war die Düsseldorfer Rheinkirmes 2019
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So schön war die Rheinkirmes 2019

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Foto: Bretz, Andreas (abr)

Dass das Oktoberfest in München abgesagt wurde, hat Schausteller-Chef Oliver Wilmering nicht überrascht. Schon in den vergangenen Tagen sei das für ihn immer wahrscheinlicher geworden, „das Oktoberfest ist aber nicht vergleichbar mit der größten Kirmes am Rhein, mit Crange“, sagt Wilmering. Er hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass zumindest eine abgespeckte Version der Kirmes in diesem Jahr in Düsseldorf stattfinden wird. „Es ist schwierig“, sagt der Schausteller, trotzdem arbeitet er weiter an einem Konzept, das er aber erst vorlegen kann, wenn Bund und Länder klar definieren, was eine Großveranstaltung ist. Bisher sei nur sicher, dass die Einschränkungen bis zum 31. August gelten, „wir müssen aber wissen, was wir dürfen und was nicht“.

Dass es Möglichkeiten gibt, davon ist Oliver Wilmering überzeugt. Die Absage des Oktoberfestes habe keine Auswirkungen auf seine Planung, in München gebe es viel mehr Besucher, die aus der ganzen Welt anreisen, „das Oktoberfest ist eine Bierzeltveranstaltung“, sagt Wilmering. „Bei uns liegt der Fokus auf den Schaustellern“, weiß auch Schützen-Chef Lothar Inden, der alle Ideen mitträgt, solange sie regelkonform sind. „Wir haben das Thema noch nicht ad acta gelegt“, sagt Inden, trotzdem wird es in seinen Augen immer unwahrscheinlicher, dass Fahrgeschäfte aufgestellt werden. Sollte etwas schiefgehen, sich das Coronavirus weiter ausbreiten, „würde man uns dafür verantwortlich machen“, so Inden.

Denn es ist der St.-Sebastianus-Schützenverein Düsseldorf 1316, der das Volksfest veranstaltet. Bis Ende des Monats will man sich nun Zeit lassen, ehe man endgültig entscheidet. „Und irgendwie ist es egal, was wir sagen, wir können es nicht richtig machen“, sagt Inden. Er fordert, dass es mehr finanzielle Hilfen geben muss für die Betreiber der Fahrgeschäfte und Buden, weil viele Existenzen auf dem Spiel stehen. Nicht nur die möglichen Absagen der großen Feste in Düsseldorf und Crange bereiten den Schaustellern Bauchschmerzen, „auch von den kleinen Schützenvereinen hagelt es gerade Absagen“, sagt Wilmering, der aber dankbar ist, dass er von Stadt und Politik unterstützt wird. „Die Kirmes ist das bedeutendste Ereignis für Düsseldorf“, sagte Oberbürgermeister Thomas Geisel zuletzt. Er will Gespräche führen mit Schützen und Schaustellern und ist offen für Vorschläge, solange Infektionsschutz, Hygieneregeln und Kontaktverbote eingehalten werden.

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