Partystimmung an Deck Mit der Fähre zum Schützenfest

Die Kirmes fängt schon in der Altstadt an. Seit Samstag zieht zwischen Burgplatz und Festwiese wieder die Kirmesfähre ihre Bahnen. Sie bringt bei Stimmungsmusik und Altbier während des Schützenfests tausende Altstadtbesucher zur Kirmes und zurück.

Ein Ausflug mit der Kirmesfähre
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Ein Ausflug mit der Kirmesfähre

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Seit sieben Jahren pendelt Kapitän Hans Schäfer mit seiner Fähre zwischen Altstadt und Oberkassel. Eigentlich ist sein Revier der Rheinabschnitt zwischen Langst und Kaiserswerth. Doch die größte Kirmes am Rhein ist für ihn ein lukratives Zusatzgeschäft.

Für den Rheinschiffer ist sein Job eine Leidenschaft: "Aus der Not geboren", sagt er. "Aber inzwischen liebe ich das Fährgeschäft." Den Kindern sollte ein Internat erspart werden, so entschied er sich gemeinsam mit seiner Frau Rosemarie, die Binnenschifffahrt an den Nagel zu hängen und Fährmann in Düsseldorf zu werden.

"Düsseldorf", erklärte Hans Schäfer seiner Rosemarie damals, "das ist da, wo wir immer die Wäsche von der Leine an Deck rein holen, damit sie in Duisburg von der Kohlenluft nicht schmutzig wird". Inzwischen sind die Wahl-Kaiserswerther echte Rheinländer geworden.

"Das schönste Verkehrsmittel"

Seit 40 Jahren betreibt die Familie nun den eigenen Betrieb. "Zu Kirmeszeiten sitze ich zehn Stunden im Kassenhäuschen", erzählt Rosemarie Schäfer, während Sie im Zehn-Sekunden-Rhythmus Tickets verkauft. "Meine Männer", sagt sie, "die sind aber noch länger draußen."

Die Überfahrt dauert nur wenige Minuten. "Damit sind wir das schnellste Verkehrsmittel für Altstadtbesucher", erzählt Kapitän Schäfer. Viel wichtiger sei aber, dass es auch die schönste Möglichkeit sei, zum Kirmesplatz zu gelangen.

Zu Stoßzeiten kommt eine zweite Fähre hinzu. "Auf der großen können wir 700 Personen befördern, die kleine schafft nur 150. Dadurch kommt es zwangsläufig zu kurzen Wartezeiten", erklärt Kapitän Schäfer. Zudem mache er Platz für die großen Rheinschiffe. "Wir sind gleichberechtigt, aber für uns ist es weniger problematisch, wenn wir warten."

Partystimmung an Deck

Im "Normalbetrieb" fasst auch die große Fähre weniger Personen. Doch der extra für die Kirmesfähre gebaute Anleger bietet nur Fußgängern die Möglichkeit, auf die Fähre zu gelangen. Deshalb wurde das Deck vom Parkplatz zu einem Partyzelt umgebaut. Unter einem Dach aus Segeltuch gibt es für die Gäste nun Musik und Getränke.

"Die Stimmung hier auf dem Schiff ist riesig", berichtet der Kapitän. Besonders Niederländer und Belgier seien sehr mitteilungsfreudig. "Aber das ist eine schöne Sache. So wird es auch nach all den Jahren nicht langweilig."

Neben den Schäfers samt Schwiegertochter und Sohn sind zwölf Helfer im Betrieb beschäftigt. "Für die Löhne, zusammen mit den Kosten für Lagerung und Aufbau des Anlegers müssen wir entsprechend Umsatz machen", sagt Rosemarie Schäfer.

Die langen Warteschlangen vor dem Anleger ersticken mögliche Zukunftssorgen aber bereits im Ansatz. Schon mittags warten hunderte Kirmesfreunde auf die Überfahrt und das erste Bier an Deck. Für Hans Schäfer ist das noch in weiter Ferne. Sein Arbeitstag endet erst am frühen Morgen.

(/born)
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