Die größte reisende Rutschbahn Europas Ein Fließband mit Herausforderungen

Für die einen ist es ganz leicht, anderen fällt es erheblich schwerer. Um auf Europas höchste reisende Rutschbahn zu gelangen, muss man erst einmal die Fahrt auf dem steilen Fließband überwinden. Für manchen eine ganz schöne Herausforderung.

Toboggan: Fahren auf dem Fließband
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Toboggan: Fahren auf dem Fließband

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Die Zuschauer unten auf dem Kirmesplatz haben Spaß. Denn von hier aus betrachten sie, wie sich so manch einer auf dem Weg zur Toboggan, einer riesigen Holzrutsche, zum Narren macht. Der Startpunkt der Rutsche befindet sich auf einem 24 Meter hohen, bunt beleuchteten Turm, von dem sich eine 52 Meter lange Holzrutsche kurvenreich nach unten schlängelt. Doch um zum Turm zu gelangen, muss man erst einmal die Fahrt auf dem Fließband meistern.

Das Fließband ist für viele eine Hauptattraktion und Grund der Fahrt. Einige geraten ins Wanken, fallen hin, brauchen gar mehrere Versuche. Für die Zuschauer eine amüsante Unterhaltung, für denjenigen, der sich traut, kostet es Nerven und auch mächtig viel Selbstbewusstsein. Besonders dann, wenn Toboggan-Besitzer William Fischer zu später Stunde die holprigen Versuche mit dem Mikrofon kommentiert.

Ein Spaß für Kinder sowie Erwachsene.

"Die Kinder kommen meist wegen der Rutsche, die Erwachsenen dagegen wegen dem Fließband und um sich und ihren Freunden etwas beweisen zu wollen. Abends kommen ganze Gruppen. Meist sind das dann junge Männer", erzählt William Fischer. Betrunkene werden jedoch nicht auf das Fließband gelassen.

Trotz Wackler, Fehltritten und Gleichgewichtsproblemen muss man aber nicht wirklich Angst haben, dass man sich gar ernste Verletzungen zuzieht. Neben dem Fließband steht beispielsweise William Convee, der Neffe von Rutschenbesitzer William Fischer. Er ist für die Sicherheit der Gäste zuständig und bietet Hilfestellung. "Kinder werden stets nach oben begleitet, Frauen fragen wir immer, ob sie alleine fahren wollen oder Hilfe möchten, Männer fahren grundsätzlich alleine hoch."

Für den 17-jährigen Neffe William ist die Fahrt mit dem Fließband eine Leichtigkeit, da er es quasi von klein auf kennt. Immer wenn er Zeit hat, hilft der 17-Jährige seinem Onkel. Das Gleichgewicht halten, Rückwärtsfahren oder eine Rolle auf dem Fließband sind für William ein Kinderspiel. Und das demonstriert er den Kirmesbesuchern so oft wie möglich. Die Zuschauenden sind begeistert und in manchen Köpfen regt sich der Gedanke: "Das kann ich auch."Dass das aber nicht immer so einfach ist, zeigt sich beim Zusehen.

Zwei Frauen gelingt die Fahrt nur mit der Hilfe der Mitarbeiter, zwei junge Männer schaffen es trotz kleiner Wackler, ein dritter muss sich am Geländer festhalten, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Hier auf dem Fließband kommen so manche ins Rudern, die sich das Ganze von unten betrachtet noch einfach vorgestellt hatten. Zwei, drei Anläufe oder mehr - ein lachendes Publikum.

Familienbetrieb

Die Rutsche gibt es mittlerweile seit 1907, also 102 Jahre. Viele Besucher kennen die Riesenrutsche und schauen jedes Jahr aufs Neue begeistert zu. Kein Wunder also, dass Besitzer William Fischer quasi "daran geboren" ist, wie er selbst sagt. Er kann sich noch daran erinnern mit dem Dreirad über die Rheinwiesen gefahren zu sein, denn der Jahrmarkt und die Riesenrutsche sind lange Schaustellertraditionen in seiner Familie. Er hat das Geschäft von seinem Vater übernommen. Der nächste in der Folge ist sein Neffe.

Drei Euro kostet das Rutschvergnügen für Erwachsene, zwei Euro für Kinder.

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