Streit um Kinder auf der Kirmes Ärzte: "Oktoberfest hat Kinderschutz-Konzept"

Die Forderungen der Düsseldorfer Kinderärzte für mehr Schutz von Kindern auf der Größten Kirmes am Rhein gehen in eine weitere Runde.

In einem Brief an die Betreiber der Kirmes, dem St. Sebastianus Schützenverein Düsseldorf 1316, skizzieren der Kinderschutzbund und der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte nicht nur ein mögliches Konzept zur Aufklärung der Eltern.

Sie verweisen auch darauf, dass bereits vor Jahren ein Konzept zum Kinderschutz für das Münchner Oktoberfest auf den Weg gebracht wurde. Der Anstoß für ein ähnliches Konzept in Düsseldorf kam durch zahlreiche Anrufe, die voriges Jahr zur Kirmeszeit beim Kinderschutzbund eingingen.

Beklagt wurde, dass vermehrt Kleinkinder noch zu später Stunde auf dem Jahrmarkt anzutreffen waren. Laut Experten ist das unverantwortlich, weil der Lärm sowie die grelle, zuckende Beleuchtung zu Schäden bei kleinen Kindern führen kann.

Auch sei es psychisch ein Erlebnis, das denn Kleinen nicht zumutbar sei. Die Schützen verweigerten bislang jedoch eine Zusammenarbeit mit der Begründung, dass die Aufsichtspflicht bei den Eltern liege. Nun appellieren die Kinderschützer in ihrem Brief erneut daran, zu handeln und Eltern per Infomaterial und Flyer über die Gefahren aufzuklären.

Ebenfalls denkbar sei eine Absprache mit den Betreibern der Fahrgeschäfte, Lärm und Beleuchtung zu dämpfen. "Wir würden es zudem begrüßen, wenn die Kirmes Eltern keine falschen Anreize böte, mit Kindern am späten Abend zu kommen. Etwa dadurch, Fahrgeschäfte für kleine Kinder um 19 Uhr zu schließen", heißt es in dem Brief.

Auch eine Kinderbetreuung in den Nachmittagsstunden könnten sich die Ärzte vorstellen. Generell empfehlen die Experten den Besuch auf einer großen Kirmes für Kinder ab zehn Jahren.

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