Pommes-Test Aber bitte mit Mayo

Düsseldorf · Eine Gruppe selbst ernannter Kenner traf sich zum kulinarischen Test auf der größten Kirmes am Rhein. Dieses Mal nahmen die Experten Pommes Frites kritisch unter die Lupe. Mayo und Ketchup spielten auch eine Rolle.

Wo sind die besten Pommes?
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Wo sind die besten Pommes?

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Es gibt Menschen, die gehen auf die Kirmes, um Riesenrad zu fahren. Andere lieben Paradies-Äpfel oder brauchen unbedingt ein Backfischbrötchen. Oder gebrannte Mandeln, von denen Kirmesarchitekt Thomas König eigentlich nie genug bekommen kann. Und an jeder Ecke futtern die Besucher Pommes Frites. Mit Mayo , mit Ketchup, oder rot-weiß, in Tüten oder Schalen. Sind vom Geschmack nicht alle Fritten gleich?

Mitnichten. Die Rheinische Post machte einen ultimativen Test. Na sagen wir: fast ultimativ. RP-Redakteurin Birgit Wanninger und Kirmesarchitekt Thomas König suchten sich die Pommes-Frites-Buden mit dem besten Ruf aus. Das waren sieben, die in Frage kamen. An einer wurden sie überhaupt nicht bedient, da waren es nur noch sechs. Um es vorwegzunehmen: Es gab einen klaren Sieger: Fehrensen Kartoffelhaus. Da waren sich das Test-Team, zu dem noch die Grande Dame der Kirmes, Inge Bruch, der ehemalige Schützenchef Josef Arnold mit Enkelin Julina, Sternekoch Holger Berens und Chocolatier Richard Heinemann gehörten, einig.

Kartoffeln in allen Variationen

Hier stimmt einfach alles. Die Angestellten sind adrett gekleidet, der Service aufmerksam. Fehrensen hat sich voll auf Kartoffeln konzentriert, als Fritten, Kartoffeltaschen (mit Frischkäse gefüllt) und -ecken. Folien-Kartoffeln und Kartoffelpuffer (also Reibekuchen) sind ebenfalls im Angebot.

Doch das Team bestellte, wie an jeder Bude, zwei Portionen Pommes, einmal mit Ketchup und einmal mit Mayonnaise. "Das dauert einen Moment", sagt die freundliche Bedienung. "Die sind wohl ganz frisch", mutmaßt Josef Arnold, der normalerweise mit Fritten nicht so viel am Hut hat. Aber Sternekoch Berens erklärt: "Die sind immer vorgekocht und werden eingefroren, bis sie ins Fett kommen. Meistens jedenfalls." Klein-Julina hört aufmerksam zu. Sie liebt Pommes Frites.

Richard Heinemann mag sie im Prinzip auch. Doch er hat gerade eine Diät hinter sich und zehn Kilo abgenommen. "Und jetzt muss ich sündigen", sagt er. Noch ehe er sein Diät-Rezept verraten kann, fragt die Bedienung: "Tüte oder Schale?" "Schale", schreien die Teilnehmer fast im Chor. "Denn dann werden die Kartoffeln nicht so wabbelig", meint Inge Bruch.

Ausgezeichnete Mayonnaise

Schwupps zückt Heinemann sein Pommes-Gäbelchen und testet die Mayonnaise. "Ausgezeichnet" lautet sein Votum. Berens, der eigentlich viel lieber Püree mag, und in seinem Lokal im Hafen frittierte Kartoffeln höchsten millimeterfein geschnitten serviert, findet den Ketchup gut. "Der schmeckt wenigstens nach Tomate.". Inge Bruch lobt das Ambiente: "Sehr schön, sehr appetitlich." Schon schimpft sie über die Bedienung bei Fellerhoff, die es vorzug, weiter Reibekuchen zu backen statt die einzigen Kunden nach ihren Wünschen zu fragen. "Die war viel zu stark geschminkt", lautet ihr Urteil.

Stuy, der Holländer im französischen Dorf, überzeugt die Tester zwar nicht mit seinen Kartoffeln, dafür aber mit seinen Saucen. 25 sind im Angebot, doch das Team beschränkt sich weiter auf Rot-Weiß. "Die beste Tomatensauce", sind sich alle einig. Auch wenn Schneider das schönste Ambiente besitzt, nämlich eine kleine Sitzecke zwischen Riesenrad und Füchsenzelt, die Mayonnaise fällt bei Heinemann und Berens durch. "Verwässert, damit sie glänzt", so Heinemann. Und Thomas König meint kleinlaut: "Mir schmeckt sie." Geschmäcker sind eben verschieden.

Die Ergebnisse des Pommestests im Einzelnen sehen Sie in unserer Fotostrecke ganz oben rechts.

(RP)
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