Düsseldorf Kirchen-Schließung: Ehrenamtler protestieren

Düsseldorf · Ehrenamtliche und Besucher der Garather Hoffnungskirche haben gegen die geplante Schließung des Hauses protestiert. Mit einer Klagemauer aus Spruchschildern und einem Abendmahltisch wiesen sie auf die monatlich rund 920 Besucher und die etwa 25 Gruppen in der Kirche hin. Sie forderten das Presbyterium der Evangelischen Kirchengemeinde Garath-Hellerhof auf, nach Geldgebern zu suchen, um den Verbleib des Gebäudes in der Gemeinde zu sichern.

Die Gemeinde und der Superintendent des Kirchenkreises Düsseldorf, Ulrich Lilie, hatten im März angekündigt, zwei ihrer vier Häuser in Garath und Hellerhof aufzugeben. Als Grund nannte das Presbyterium sinkende Mitgliederzahlen und Steuereinnahmen.

Der Plan: Die Hoffnungskirche in Garath-Südwest soll verkauft oder verpachtet werden, die Kinder- und Jugendarbeit im Anne-Frank-Haus im Osten soll an einen evangelischen Träger übergehen. Durch die Schließung — wohl ab 2011 — ließen sich 100.000 Euro jährlich sparen. Die Dietrich-Bonhoeffer-Kirche im Nordwesten und das Gemeindezentrum Hellerhof bleiben.

Die Schließung der Hoffnungskirche, die als KulturProjektKirche für ihre christlichen, kulturellen und sozialen Angebote bekannt ist und die Superintendent Lilie einmal als "Leuchturmprojekt" bezeichnete, nehmen die Ehrenamtlichen nicht hin. "Sie ist unser belebtestes Garather Gemeindehaus und voll ausgelastet", sagt Edelgard Vahlhaus, die dort die Arbeit von 40 Ehrenamtlichen koordiniert.

Wohin deren Gruppen bald ausweichen, wissen Vahlhaus und ihre Mitstreiter nicht. Sie kritisieren, dass es seit mehreren Jahren Gerüchte um eine Schließung gab, aber keine klare Ansage des Presbyteriums. "Man vermittelte uns, dass es weitergeht", sagt Kirsten Hack. Die Ansage sei Ende März "überfallartig" nach einem Gottesdienst gekommen. Laut Bernhard Vahlhaus habe das Presbyterium zuvor aber keine Gespräche über Alternativen zur Schließung angeboten.

Das bestreitet Corinna Clasen. "2009 habe ich nie erlebt, dass Leute sagten: Wir haben Ideen", sagte die Pfarrerin auf Anfrage. Die Schließung sieht sie als Grundsatzentscheidung. Wie es mit den Gruppen weitergeht, müsse die Gemeinde erarbeiten.

Erste Einsichten gibt Clasen heute bei der Bezirksvertretung 10 in Garath und schließlich bei der Gemeindeversammlung am Montag, 10. Mai.

(RP)
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