Düsseldorf Kiosküberfälle: Trio kommt nach Urteil wieder frei

Düsseldorf · Die Serienräuber hatten mit Waffengewalt sieben Kioske in drei Monaten überfallen und ausgeraubt.

 Diese Sportjacke führte zum Täter.

Diese Sportjacke führte zum Täter.

Foto: Schaller,Bernd

Trotz einer deutlichen Verurteilung zu dreieinhalb Jahren Haft hat das Düsseldorfer Amtsgericht einen 18-jährigen Serienräuber gestern aus der U-Haft direkt wieder freigelassen. Er räumte ein, von November 2012 bis Januar 2013 mit Waffengewalt und zwei Gehilfen insgesamt sieben Kioske überfallen, beraubt und rund 2000 Euro plus Zigaretten erbeutet zu haben.

Ein gleichaltriger Komplize erhielt zwei Jahre Bewährungsstrafe, ein dritter Helfer, der gerade 15 Jahre alt ist, bekam ein Jahr auf Bewährung. Mit Rücksicht auf das jugendliche Alter dieses Mittäters hat das Gericht den gesamten Prozess ohne Publikum hinter verschlossenen Türen verhandelt.

Alle drei Angeklagten waren bisher unbescholten, alle waren am Dienstag geständig, und alle durften nach dem Urteilsspruch direkt nach Hause gehen. Der Haupttäter räumte unter Ausschluss der Öffentlichkeit ein, die Mitangeklagten damals angeworben zu haben, um immer wieder Büdchenbetreiber auszurauben.

Anfangs kamen die Täter mit einem Baseballschläger, bei späteren Überfällen nahm der Haupttäter dann ein Messer mit, zuletzt bedrohte er die Opfer sogar mit einer täuschend echt wirkenden Plastikpistole. In den beiden letzten Fällen mussten die jugendlichen Räuber Anfang 2013 allerdings ohne Beute abziehen. Beide Opfer haben sich den Tätern damals massiv entgegen gestellt.

Nur durch Zufall und die Wachsamkeit eines Zivilbeamten kam die Polizei dem Trio überhaupt auf die Spur: Die Sportjacke eines 18-Jährigen, der in anderem Zusammenhang mit der Polizei zu tun bekam, war dem Polizisten aufgefallen. Vergleiche mit Videoaufnahmen von den Raubüberfällen auf Büdchen führten dann nicht nur zur Jacke des Haupttäters, sondern auch zur Aufklärung der gesamten Raubserie.

Wäre es am Dienstag nach dem Staatsanwalt gegangen, dann hätte der Initiator für seine Raubzüge sogar vier Jahre Jugendstrafe erhalten. Doch die Düsseldorfer Richter urteilten milder, entließen ihn nach der Verhandlung gleich aus der U-Haft, damit der 18-Jährige jetzt seinen Schulabschluss machen und danach als Selbststeller auf erleichterte Haftbedingungen hoffen kann.

(EW)
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