Benrath Kiosk-Angestellte trickst Räuber aus
Düsseldorf · Durch eine Finte hat Eva Jurochnik zwei Räuber in Benrath in die Flucht geschlagen. Während die etwa 18-Jährigen die Angestellte einer Trinkhalle an der Büngerstraße mit einer Schusswaffe bedrohten, flüchtete sie sich in das Lager dahinter und forderte ihren Cousin lautstark auf, die Polizei zu rufen.
Was die Täter nicht wussten: Im Lager war niemand, denn der Cousin und frühere Kiosk-Besitzer ist vor einigen Jahren gestorben. Die Täter verloren die Nerven und rannten aus dem Geschäft — ohne Beute.
Am Dienstag füllte Jurochnik wie immer abends den Kühlschrank auf. Gegen 21 Uhr hätten plötzlich zwei Maskierte hinter ihr gestanden, berichtete sie gestern. Einer habe eine Pistole auf sie gerichtet und sie aufgefordert, die Kasse aufzumachen. "Ich war wie versteinert", sagt die 62-Jährige. Dann habe ein Täter geschrien: "Geh zur Kasse und mach sie auf!" Doch Eva Jurochnik flüchtete in das Lager und rief nach ihrem Cousin. Dort brannte wie immer abends das Licht, "damit es so aussieht, als wäre da jemand", sagt sie. Der Trick funktionierte. Die Täter seien Richtung Forststraße geflüchtet.
Seit 22 Jahren arbeitet sie in der Trinkhalle. Zwei Überfalle hat sie bisher erlebt. Einmal sei eine Frau mit Bargeld entkommen. "Seitdem haben meine Cousine und ich uns oft beraten, wie wir uns in so einer Situation verhalten und dass wir nicht den Helden spielen", sagt Eva Jurochnik. Dienstag sei alles anders gewesen. "Ich war wütend. Man arbeitet samstags und sonntags, dann kommt jemand und nimmt einem einfach das Geld weg. Ich weiß trotzdem nicht, ob ich mich richtig verhalten habe." Der Schock saß gestern tief. Dennoch arbeitete die 62-Jährige wieder in der Trinkhalle.
Die Fahndung nach dem Überfall blieb laut Polizei ergebnislos. Einer der Männer war 1,70 Meter groß und korpulent, trug grüne Hose und Jacke mit weißer Aufschrift. Sein Komplize war 1,90 Meter groß und trug einen schwarzen Mantel. Hinweise unter Telefon 8700.
