„Viel gelernt und einiges geschafft“ Bündnis feiert Abschluss des Kinderrechtejahrs 2019 in Düsseldorf

Düsseldorf · Über 200 Veranstaltungen fanden im Zuge des Kinderrechtejahrs 2019 in Düsseldorf statt. Zum Abschluss feierten die Initiatoren des stadtweiten Aktionsbündnis am gestrigen Mittwoch im Haus des Jungen Schauspiels.

 Jugendamtsleiter Johannes Horn, Kinderschutzbund-Chefin Bettina Erlbruch, Moderatorin Helene Pawlitzki und „Libelle“-Herausgeber Frank Walber.

Jugendamtsleiter Johannes Horn, Kinderschutzbund-Chefin Bettina Erlbruch, Moderatorin Helene Pawlitzki und „Libelle“-Herausgeber Frank Walber.

Foto: Endermann, Andreas (end)

Bettina Erlbruch zieht ein positives Fazit. „Heute schließt sich für mich der Kreis“, sagt die Geschäftsführerin des Düsseldorfer Kinderschutzbundes. „Vor einem Jahr haben wir mit der Kinderdemo vor dem Rathaus begonnen. Seitdem haben wir viel gelernt und einiges geschafft. Diesem großen Bündnis ist es gelungen, dass das Thema Kinderrechte endlich auch in der Politik angekommen ist.“

Mit einer Abschlussfeier ging am Mittwochabend das Kinderrechtejahr 2019 in Düsseldorf zu Ende. In den Räumlichkeiten des Jungen Schauspiels ließen die Initiatoren des stadtweiten Aktionsbündnis „Kinder haben Rechte“ die vergangenen Monate noch einmal Revue passieren.

Über 200 Workshops und Veranstaltungen im ganzen Stadtgebiet verteilt hatten die Teilnehmer dazu rund um das Thema Kinderrechte auf die Beine gestellt. „Ein arbeitsreiches Jahr, das zu Ende geht. Aber auch ein sehr erfolgreiches. Die Beteiligten sind alle viel näher zusammengerückt“, sagt Frank Walber, als Herausgeber des Familienmagazins „Libelle“ ein Mitinitiator des Kinderrechtejahres.

Das Datum der Veranstaltung hatte symbolischen Charakter, denn auf den Tag genau 30 Jahre zuvor wurde die Kinderrechtskonvention von den Vereinten Nationen verabschiedet. Allerdings erinnerte Jugendring-Geschäftsführer Achim Radau-Krüger daran, dass die damalige Regierung der Bundesrepublik die Konvention erst drei Jahre später ratifizierte.

„Das Datum wäre eigentlich erst ein Grund zum Feiern. Denn auch in dieser Stadt ist noch nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen. Zum Beispiel beim Thema Kinderarmut. Daran müssen wir weiterarbeiten“, betont er.

Gleichwohl erzählten die Teilnehmer, dass sie ein Umdenken in     den Köpfen vor allem vieler Eltern bei bestimmten Themen bewegen konnten. So bemerkte Andreas Bensiek vom Tai Wu Dao Verband, dem einzigen Vereinssport-Vertreter innerhalb des Aktionsbündnisses, dass es noch oft an der Kommunikation zwischen Elternteil und Kind haperte.

Während eines Workshops ließ er die teilnehmenden Kinder ihre größten Wünsche auf gebastelte Seerosen schreiben und gemeinsam mit den Eltern zu Wasser lassen. „Vielen Eltern wurde dann erst klar, dass ihre Kinder sich nicht immer trauen, zu sagen, was sie wollen oder brauchen“, sagt er.

Dieser Erkenntnis schloss sich Stefan Fischer-Fels an.    „Wenn wir Erwachsenen eines gelernt haben in diesem Jahr, dann dass es unsere Aufgabe ist, zuzuhören.“ sagt der Intendant des Jungen Schauspiels.

Obwohl die finanzielle Unterstützung des Jugendamtes nur auf das Kinderrechtejahr beschränkt war, soll die Arbeit des Bündnisses weitergehen. Ein bis zwei Großveranstaltungen im Jahr sollen die Kinderrechte stets ins Bewusstsein rufen – so steht als Nächstes im Juni die Einweihung des „Platzes der Kinderrechte“ am Emma-Spielplatz an.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort