Aktion in Düsseldorf Kinder backen für das Hospiz „Regenbogenland“
Düsseldorf · Zum Weltkindertag gab es am Mittwoch auch in Düsseldorf-Holthausen eine Aktion. Auf dem Kamper Acker waren Stände aufgebaut – gesammelt wurde Geld für den guten Zweck.
Der Kamper Acker ist zwar groß, zentral gelegen und weitflächig, aber ein Anziehungspunkt in Holthausen ist er indes nicht unbedingt. Am Sonntag war das anders. Das Gelände war eines von elf Anlaufstationen im Düsseldorfer Stadtgebiet, um den Weltkindertag zu begehen. Der ist offiziell zwar erst am Mittwoch, 20. September, aber weil dann aber Schule, Sport und manch anderes ist, gab es am Sonntag Aktionen.
Auf der hinteren Wiese am Kamper Acker waren zahlreiche Pavillons aufgebaut. Dort wurde gespielt und gebastelt. An einem Stand stapelten Kinder auf Zeit Becher. „Stacking“ heißt das, die gerade Erstplatzierten wurden fortlaufend auf einer Tafel notiert. Der Ehrgeiz war bei manchen geweckt und sie versuchten es stets aufs Neue.
Viele Einrichtungen der Kinder- und Jugendbetreuung stellen sich an diesem Nachmittag in Holthausen vor. So hatte das selbstverwaltete Jugend- und Kulturzentrum Haus Spilles aus Benrath einen Stand aufgebaut und auch die Awo, die auf vielen von Kindern gemalten Plakaten deutlich machte, worum um es bei dem Weltkindertag geht. Das Bürgerhaus Reisholz war ebenso vertreten mit einem Stand, an dem bei einer Art Glücksrad Kleinigkeiten zu gewinnen waren, und auch die KJA, die Katholische Jugendagentur Düsseldorf war vor Ort.
Mit vier Ständen war allein „Kamper 17“ dabei, die städtische Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtung, die keine 100 Meter weiter in Holthausen ihren Sitz hat. Eine Hüpfburg hatten sie aufgebaut. Auf einem Fußballfeld in Miniaturformat konnten die kleinsten Besucher gegen den Ball kicken. Das Besondere an diesem Nachmittag aber war der Kuchenstand, der von Kindern und Mitarbeitern von „Kamper 17“ betrieben wurde. Der Stand warb mit dem Motto: „Kinder backen für Kinder“. Das Stück Kuchen kostete für Kinder 50 Cent, für Erwachsene hingegen einen Euro. Die Kinder und Jugendlichen, die die Einrichtung regelmäßig besuchen, haben im Kinderforum von Kamper beschlossen, an wen das Geld gehen soll.
Einrichtungsleiter Hardy Kohkemper erzählte, wie es dazu kam. Das Kinderforum gibt es erst seit Mai. Dort können die Kinder- und Jugendlichen mitentscheiden, was im Kamper passieren und wie sich „ihr“ Kamper entwickeln soll. Und bereits in einer der ersten Sitzungen wurde beschlossen, einen Kuchenstand am Weltkindertag zu betreiben. Klar war, es soll Kindern zukommen, „denen es nicht so gut geht“. Neun gute Vorschläge habe man zusammengetragen, so Kohkemper, darunter auch Hilfe für die Erdbebenopfer in Marokko. Am Ende aber entschied sich das Kinderforum dafür, das Regenbogenland, das Kinder- und Jugendhospiz, zu unterstützen. Einige wollen das Geld zusammen mit Mitarbeitern von Kamper dann persönlich übergeben. Hardy Kohkemper ist von dem Engagement berührt. „Wir haben natürlich über das Hospiz gesprochen. Die Kinder und Jugendliche wissen nun genau, worum es geht.“ Deshalb sei dieser Einsatz auch so etwas Besonderes.