Bilk Kind am Boden überfahren

Düsseldorf · Die Polizei sucht zwei Unbekannte, die für den schweren Unfall eines Zehnjährigen verantwortlich sein sollen. Der Junge war am Fuß von einem Auto überrollt worden, nachdem ein Mann ihn auf die Straße gestoßen hatte.

 An dieser Stelle der Straße Auf?m Hennekamp in Bilk wurde der Schüler bei dem Unfall am Dienstagmorgen verletzt.

An dieser Stelle der Straße Auf?m Hennekamp in Bilk wurde der Schüler bei dem Unfall am Dienstagmorgen verletzt.

Foto: Endermann, Andreas

Es ist einer der mysteriösesten Fälle von Fahrerflucht in den zurückliegenden Jahren. Die Düsseldorfer Polizei sucht einen Autofahrer, der am Dienstagmorgen in Bilk einen am Boden liegenden zehnjährigen Jungen angefahren haben soll, ohne sich weiter um das schwer verletzte Kind zu kümmern.

Dabei hatte der Tag für den Schüler eigentlich so begonnen wie immer. Gegen 7.30 Uhr war der Zehnjährige auf dem Gehweg der Straße Auf?m Hennekamp mit seinem Fahrrad zur Schule gefahren, als er in Höhe des Hauses Nummer 37 auf einen ungefähr 20 Jahre alten Mann traf, der vor dem dortigen Hotel "Flora" stand. Der Junge wollte daraufhin nach eigenen Angaben an dem Unbekannten vorbeifahren. Doch als er schließlich den Mann erreicht hatte, ging alles ganz schnell. Nach Erinnerung des Kindes schubste der Unbekannte den Jungen plötzlich derart heftig, so dass dieser schließlich das Gleichgewicht verlor und auf die Straße stürzte.

"Das hast du davon, wenn du mich behinderst", soll der Mann noch gerufen haben, ehe er in Richtung Volksgarten verschwand. Für den Zehnjährigen war der Vorfall damit aber noch nicht vorbei. Denn noch ehe sich der Schüler wieder von der Straße aufrappeln konnte, wurde er von einem Auto angefahren. Der Fahrer des Kleinwagens rollte dem Jungen über den Fuß und fuhr nach dem Unfall einfach weiter.

Der Kleine blieb zunächst am Boden liegen, ehe er es schließlich doch schaffte, aufzustehen und seinen Weg zur Schule fortzusetzen. Erst als das Kind zwei Stunden später seiner Mutter von dem Unfall berichtete, kam es in ein Krankenhaus, wo die Ärzte nach Informationen unserer Zeitung einen Bruch des Knöchels feststellten.

Die Polizei sucht nun sowohl den Mann, der den Jungen geschubst haben soll, als auch den Fahrer des Kleinwagens, bei dem es sich vermutlich um einen dunkelfarbigen Smart handelt. Dabei ist allerdings noch gar nicht klar, ob der Autofahrer den Unfall als solchen überhaupt wahrnahm. Denn der Junge gab später an, während des Unfalls aus dem geöffneten Seitenfenster des Autos gehört zu haben, wie der Fahrer sagte: "Oh, war das ein Schlagloch?"

Nachdem die bisherige Suche nach den Unbekannten ohne Erfolg blieb, wandte sich die Polizei gestern an die Öffentlichkeit. "Einen solchen Fall hat es noch nicht gegeben", sagte eine Polizeisprecherin der Rheinischen Post. Um die Umstände des Unfalls zu klären, werden die Beamten des zuständigen Verkehrskommissariats in der kommenden Woche noch einmal mit dem Jungen sprechen. Darüber hinaus hofft die Polizei aber auch, dass sich Zeugen melden, die Angaben zu den Unbekannten sowie zu dem genauen Hergang des Unfalls machen können.

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