Kellerbier Pitters So schmeckt das neue Bier aus Düsseldorf

Düsseldorf · Düsseldorf ist eigentlich bekannt für sein Alt. Pitters heißt ein neues Kellerbier. Taugt das was? Wir haben es getestet.

Wie entsteht ein neues Bier? Normalerweise erst mal im Kopf des Braumeisters. Bei Pitters ist das anders. Das naturtrübe Kellerbier entstand im Kopf von Ulf Beecken – und der ist kein Brauer, sondern Werber.

„Warum wirbt eigentlich keiner mit den Köbessen?“, frage er sich auf einer Altstadttour mit einem Freund. Und dachte sich aus Jux und Dollerei eine Biermarke aus, die mit einem fiktiven Bierkellner wirbt. Pitter heißt der stabil gebaute junge Mann mit den rotbraunen Haaren, dem Rauschebart und dem Hopfen-Tattoo auf dem Unterarm. Pitter sei ein weitgereister Rheinländer, der nun in die Heimat zurückgekehrt sei, um die Früchte seiner lebenslangen Bier-Erfahrung – eine Bier-Rezeptur – unter die Leute zu bringen.

So geht die Legende, die Ulf Beecken ersann. Nun brauchte er nur noch ein Produkt zur Werbekampagne. Und da wurde es schwierig. „Die großen Marken wollten nicht, die kleinen konnten nicht investieren“, sagt er. Schließlich traf er Craftbeer-Braumeister Sebastian Sauer – und der erfüllte Beeckens Traum vom eigenen Bier. Sauer sieht Pitter tatsächlich ein bisschen ähnlich. Beecken beschrieb ihm, was für ein Bier er wollte: „Ich habe einfach verschiedene Biere getestet und gesagt: ,Von dem finde ich den Geschmack gut, von dem die Farbe, von dem die Schaumkrone...`“

Wenn man Beecken glauben darf, war danach alles total einfach. 1000 Liter Pitters gärten bald im Kessel. Heraus kam tatsächlich das Wunschbier des Werbers. „Es schmeckt sogar noch besser, als ich gehofft habe.“ Stimmt das? Wir wollten es genau wissen und haben drei Nutzer von RP Online zum Test gebeten: Sascha Jemm (39), Einkäufer aus der Chemiebranche; Anke Körner (53), Verlagskauffrau; und Christian Kluß, der Brauer und Mälzer gelernt hat und jetzt bei Coca Cola in Meerbusch arbeitet. In der Holy Craft Beer Bar trafen sich die drei zum Test.

Aussehen „Schöne klare Farbe, fast bernsteinfarben, mit einer stabilen Schaumkrone“, urteilt Sascha Jemm. „Ja, besonders die Krone gefällt mir“, sagt Anke Körner. „Auch das leicht trübe.“ Brau-Fachmann Christian Kluß: „Leichte Trübung, bernsteinfarben – sehr feinporiger Schaum, und der hält sich auch super.“ Also unterm Strich: ein durchaus attraktives Gebräu.

Geruch Sascha Jemm findet das Bier eher geruchsneutral. „Ich bin aber auch kein guter Riecher“, sagt er lachend. Bei Anke Körner riechen die Ohren mit: Sie lobt die „süßlich-saure“ Note des Biers. „Die hat für mich einen guten Klang.“ – „Man riecht Hefe heraus und Malz,“, sagt Christian Kluß. „aber keinen Hopfen. Ist aber auch kein hopfenbetontes Bier. Finde ich gut so!“

Geschmack Schließlich ist die Königskategorie dran. Auch hier überzeugt das Pitters die Tester. „Ein richtig guter, satter Geschmack, gar nicht so hell, wie ich erwartet hatte“, sagt Anke Körner. „Fand ich richtig gut.“ Auch Brauer Christian Kluß mag das Bier: „Ein super Bier, um direkt ein, zwei Flaschen zu trinken – man hat nicht gleich die Nase voll davon. Da kommt eine schöne Bitterkeit durch. Ein super Sommerbier, sehr erfrischend.“ Sascha Jemm fand das Bier „sehr süffig, sehr gut im Abgang“. Er könne sich durchaus vorstellen, mehr als zwei Flaschen zu trinken, scherzt er in Richtung seines Mitjuroren.

Fazit Unsere drei Tester überzeugt das Bier, das nach einer Werbefigur benannt ist. Wer es auch ausprobieren möchte, der kann das derzeit in der Holy Craft Beer Bar (Altstadt, Liefergasse 11) tun. Bis zum Jahreswechsel bot die Bar das Pitters in der Flasche an, jetzt kommt es aus dem Zapfhahn.

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