Düsseldorf Keine Ermittlungen gegen Herz-Spezialisten Strauer

Düsseldorf · Die Düsseldorfer Staatsanwaltschaft sieht auch nach Prüfung neuer Unterlagen keinen Anfangsverdacht gegen den Herzspezialisten Prof. Bodo-Eckehard Strauer. "Es gibt keinen Anlass für die Einleitung von strafrechtlichen Ermittlungen", sagte Staatsanwalt Uwe Kessel.

 Der Kardiologe Strauer war 2001 auf einen Schlag bekannt geworden, als er weltweit zum ersten Mal einen Herzinfarktpatienten mit körpereigenen Stammzellen behandelte.

Der Kardiologe Strauer war 2001 auf einen Schlag bekannt geworden, als er weltweit zum ersten Mal einen Herzinfarktpatienten mit körpereigenen Stammzellen behandelte.

Foto: Werner Gabriel

Die Uni Düsseldorf hatte in der vergangenen Woche mitgeteilt, dass sie ein Disziplinarverfahren gegen Strauer eingeleitet hat. Gründe nannte sie nicht. Zwei Kommissionen hatten zuvor die Arbeit des emeritierten, langjährigen Chefs der Kardiologie der Düsseldorfer Uni-Klinik unter die Lupe genommen.

Mit dem Einsatz von adulten Stammzellen bei Herzinfarkt-Patienten hatte er als Pionier weltweite Resonanz ausgelöst. Doch 2009 hatte die Universitätsklinik nach dem Wechsel der Klinikleitung das Programm der Herzstammzelltransplantation beendet.

Der Professor hatte sich gegen die Vorwürfe gewehrt, wissenschaftlich nicht einwandfrei gearbeitet zu haben. "Das ist alles absurd", hatte er im Dezember 2012 in einer Stellungnahme mitgeteilt. Die Universität habe nicht gesagt, "was sie eigentlich untersucht", hatte Strauers Anwalt bereits damals kritisiert.

Bis 2009 war Strauer mehr als 20 Jahre Leiter der Kardiologie an der Uni-Klinik. 2001 hatte er weltweit zum ersten Mal einen Herzinfarktpatienten mit dessen eigenen Knochenmark-Stammzellen behandelt. Dem Patienten waren die Stammzellen in das vom Absterben bedrohte Herzgewebe gespritzt worden. Strauer hatte hinter den Vorwürfen eine Kampagne von Befürwortern der embryonalen Stammzellforschung vermutet.

(dpa)
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