Viele Anlagen sind geschlossen Kaum Toiletten an Spielplätzen

Düsseldorf · Nur auf 16 Kinderspielplätzen in der Stadt gibt es eine öffentliche Toilettenanlage. Und diese sind nicht einmal alle geöffnet. Jetzt will der Bauausschuss den Bedarf an WCs noch einmal überprüfen lassen.

430 Kinderspielplätze gibt es in der Stadt, doch nur 16 davon haben eine eigene Toilettenanlage. Ob das ausreicht, wollten die Mitglieder des Bauausschusses von der Stadtverwaltung wissen. "Das sind genug", heißt es aus dem Gartenamt, das die öffentlichen Anlagen verwaltet.

"Unsere Spielplätze liegen ja in der Regel in Wohngebieten, so dass Eltern mit ihren Kindern schnell nach Hause gehen können", sagt Amtsleiter Manfred Krick. Außerdem hätten alle großen attraktiven Plätze, die Kinder auch aus anderen Stadtteilen anzögen, eine Toilettenanlage.

Dazu zählt auch der Wasserspielplatz im Schlosspark in Eller. "Wir haben dort zwar eine Anlage, doch die ist seit Monaten geschlossen — obwohl darin häufig Licht brennt", sagt Klaus Backhaus, der als Spielplatzpate regelmäßig in Eller unterwegs ist. Zudem sei die Anlage mit Graffiti verschmiert.

"Auch wenn der Wasserspielplatz im Winter nicht in Betrieb ist, wäre es für die Spaziergänger im Schlosspark und die Leute, die am Kiosk ihr Bier trinken, gut, wenn die Anlage offen wäre." Außerdem sei er das ganze Jahr über mit Jugendgruppen oft unterwegs.

"Wir müssen dringend den Bedarf an öffentlichen Toilettenanlagen in der Stadt überprüfen", sagt Andreas Hartnigk, der für die CDU im Bauausschuss sitzt. "Die Fragen sind, wo Toiletten sinnvoll sind, und ob sie sich mit vertretbarem Aufwand installieren lassen."

Neubau kostet 270.000 Euro

Schließlich zahlt die Stadt rund 20.000 Euro für die Miet-Toiletten der Firma Wall. Rund 270.000 Euro kostet eine öffentliche Anlage als Neubau, rechnet Planungsdezernent Gregor Bonin vor. Außerdem seien öffentliche WC-Anlagen potenzielle Gefahrenquellen.

"Das muss natürlich beachtet werden, allerdings gibt es viele stillgelegte Anlagen", sagt Hartnigk. Diese ließen sich ohne größeren Aufwand wieder öffnen. Beispielsweise wurde das öffentliche WC auf dem Fürstenplatz in Bilk geschlossen, weil es sich die Drogenszene zu eigen gemacht hatte.

"Jetzt hat sich die Situation auf dem Platz aber verbessert und mit Hilfe von OSD-Kontrollen könnte man darüber nachdenken, die Anlage wieder zu öffnen." Hartnigk schlägt eine einjährige Testphase vor, in der überprüft werden könnte, ob Eltern und Kinder oder doch ungewünschte Gäste die Toilette nutzen.

Unterstützung gibt es von der SPD. "Die Auskunft der Verwaltung ist unbefriedigend", sagt Ausschussmitglied Manfred Abels. "Die Stadt geht gegen Wildpinkler vor, schafft aber in Parks und auf Spielplätzen aber nicht die Möglichkeit, auf die Toilette zu gehen."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort