Düsseldorf Kaufleute wollen Königsallee auffrischen

Die Prachtstraße hat an vielen Stellen ihren Glanz verloren, Geländer, Poller und Brücken sind defekt und unansehnlich. Die Anlieger und der Verein Kö-Kulturerbe fordern und fördern eine Sanierung.

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Die Frühlingssonne bringt es an den Tag: Sie wirft unbestechlich ihr schönes Licht auf eine wenig glanzvolle Königsallee mit ihren verbeulten, verrosteten Geländern, angeschlagenen Pollern, defekten Telefonzellen und schadhaften Mauersteinen an den Brücken. "Die Kö als Herz der Stadt muss so schnell wie möglich aufgefrischt werden", sagt Peter Wienen, Vorsitzender der Interessengemeinschaft Königsallee, in der sich Anlieger zusammengeschlossen haben. Er ist deshalb froh, dass die Stadt in Verhandlungen Zusagen für erste Sanierungen gemacht hat. "Die Poller werden ausgebessert und gestrichen sowie die Fahrradständer hergerichtet", berichtete er. In diesen Gesprächen wurde auch vereinbart, dass die Anlieger sich an den Kosten mit 25 000 Euro beteiligen.

Die maroden, kaputten Telefonhäuschen dagegen werden nach Einschätzung von Wienen abgebaut, "weil die Telekom als Eigentümer den Unterhalt der Telefonzellen als nicht wirtschaftlich ansieht".

Wenn das Straßenmobiliar aufgehübscht wird, darf der Kö-Graben nicht vernachlässigt werden. "Wir setzen uns deshalb für ein besseres Erscheinungsbild der denkmalgeschützten Anlage ein", sagte Hans Paffrath, Vorsitzender des Vereins Kö-Kulturerbe. Und auch er kann einen Erfolg verbuchen. Denn die Stadt hat sich bereiterklärt, erst einmal das desolate, verbeulte und angerostete Geländer in einen guten Zustand zu bringen. Voraussetzung war allerdings, dass der Verein die Hälfte der Kosten übernimmt. "Wir haben die nötigen 33 500 Euro dafür schnell von Anliegern als Spende bekommen", berichtet Paffrath. Für ihn ein Zeichen, dass für die Kaufleute ein Auffrischen dringend nötig ist.

Mehr noch, bei der Sammelaktion kam mehr Geld als die nötige Summe zusammen. "Den Betrag wollen wir als Grundstock für eine Sanierung der Girardet-Brücke über den Kö-Graben nutzen", erklärte Paffrath. Denn die Brücke sei vernachlässigt und wirke ungepflegt. Bevor aber mit der Sanierung begonnen werde, müsse die Stadt ein Kataster der Brücke erstellen, damit fachgerecht saniert werden könne. Auch das habe die Stadt zugesagt. Ähnlich muss nach Meinung Paffraths auch bei den anderen Kö-Brücken vorgegangen werden.

"Aber die Stadt muss schnell handeln, damit die Menschen sehen, dass die Kö gepflegt wird", sagte Wienen. Nach Ansicht der Kö-Anlieger muss vordringlich auch der Tritonenbrunnen wieder hergerichtet werden samt dem steinernen Geländer an den Ufern, das durch die Platanen weggedrückt wird. "Die Bauzäune zur Sicherung der gefährlichen Stelle sind ein Schandfleck und müssen entfernt werden. Die Stadt habe in dem Gespräch signalisiert, ein Gutachten für eine Sanierung erstellen zu lassen, bei der die Bäume nicht angetastet werden.

Die Interessengemeinschaft wünscht sich zudem neue Lösung für die Einfriedungen der Terrassen. "Die von der Stadt verlangte Begrenzung der Höhe auf 1,15 Meter von bisher 1,60 Meter ist zu niedrig, Besucher fühlen sich unwohl und nicht richtig geschützt", sagte Wienen. Deshalb würden Gastronomen die Einfriedungen erst gar nicht aufstellen. Als Kompromiss wird eine Höhe von 1,40 Meter vorgeschlagen.

(top/EW)
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