Katechetin aus Düsseldorf Hilfe bei der Erstkommunion

Düsseldorf · Katecheten erfüllen in der katholischen Kirche eine wichtige Funktion: Sie helfen als Laien dabei, die Kinder in katholischen Gemeinden auf die Erstkommunion vorzubereiten. Sabine Droste macht das schon seit acht Jahren.

 Katechetin Sabine Droste mit den Kindern  Amadea (v.l.,8), Friedrich (8), Frederik (8) und Richard (9), die in diesem Jahr zur Erstkommunion gehen.

Katechetin Sabine Droste mit den Kindern  Amadea (v.l.,8), Friedrich (8), Frederik (8) und Richard (9), die in diesem Jahr zur Erstkommunion gehen.

Foto: Anne Orthen (ort)

Die Kommunionsfahrt der Lambertus-Gemeinde zum Essener Jugendhaus St. Alfried war ein Erfolg. „Auf der Rückfahrt waren im Bus alle Daumen nach oben gereckt. Wenn sie könnten, würden sie gerne wiederkommen“, berichtet Sabine Droste. Dabei standen mit dem Glaubensbekenntnis, der Passion Jesu und der Eucharistie theologische Themen auf dem Unterrichtsplan, für die sich nicht jeder der Neun- bis Zehnjährigen automatisch begeistern lässt. Dass es den Kindern gefallen hat, liegt wohl nicht nur daran, dass die wenigen Stunden Unterricht im Verhältnis zu den Aktivitäten wie Nachtwandern und Fußballspielen nur einen kleinen Teil der Freizeit ausmachen. Sondern auch, weil Katecheten wie Sabine Droste den Unterricht mit Leib und Seele gestalten.

Katecheten erfüllen in der katholischen Kirche eine wichtige Funktion. „Vor allem als Bindeglied zwischen der Kirche und den Kommunionseltern. Zusätzlich können sie beim Unterricht eine andere Perspektive auf den Inhalt eröffnen, als jemand, der einen kirchlichen Hintergrund hat“, sagt Pastoralreferentin Irmgard Poestgens. Jedes Jahr unterstützen die Laienhelfer die Pastoralreferenten dabei, die Kinder der Gemeinde auf die Erstkommunion am Weißen Sonntag, den ersten Sonntag nach Ostern, vorzubereiten. Bei vier Kirchen und einem so großen Einzugsgebiet, wie es die Innenstadt-Gemeinde St. Lambertus abdeckt, legen jährlich zwischen 24 und 28 Kinder ihre Erstkommunion ab. Darauf werden sie fast ein ganzes Jahr durch Unterricht in Kleingruppen vorbereitet – neben Droste opfern zwei weitere Katecheten alle zwei Wochen ihren Sonntag für den Dienst an der Gemeinde. Der letzte verbliebene Termin in Zeiten, wo Ganztags-Unterricht und Berufstätigkeit beider Elternteile den Wochenalltag bestimmen. „Natürlich denke ich mir manchmal morgens, wie schön es wäre, liegenbleiben zu können. Aber wenn ich nach dem Unterricht die Freude und die glänzenden Augen der Kinder sehe, weiß ich, dass es sich gelohnt hat“, sagt die studierte Betriebswirtin. Da auch der regelmäßige Besuch des Sonntagsgottesdienstes ein wichtiger Teil der Katechese ist, wurden beide Schwerpunkte kombiniert.

Inzwischen begleitet Droste ihre achte Gruppe zur Erstkommunion. „Dabei unterscheidet sich jede Generation und geht anders mit den Themen um. Das ist spannend“, sagt sie. In den zehn Gruppenstunden werden nicht nur zeremonielle Abläufe wie die Eucharistie oder die Beichte gelehrt. Auch die Umsetzung christlicher Gebote im Alltag spielt eine Rolle, etwa Liebe deinen Nächsten. „Manche Kinder fragen, wer damit gemeint ist. Dann besuchen wir die Senioren im St.-Anna-Stift und bringen jedem eine Blume. Da kommt sehr viel Freude rüber und berührt nicht nur die Älteren“, sagt die 54-Jährige. „Es ist eine wichtige Erfahrung für die Kinder. Nach dem Prinzip, wie der Glaube im realen Leben unterstützen kann.“ Wenn es mal Streit in der Gruppe gebe, sei das eine gute Gelegenheit für die Kinder, ihr Verhalten zu reflektieren. Besonders bei der Gemeinde ist zudem, dass die Eltern dem an den Unterricht anschließenden Wortgottesdienst in der Josephskapelle beiwohnen können. „Dann können die Eltern sehen, was ihre Kinder gelernt haben.“

Für Droste war genau das der Grund, warum sie sich freiwillig meldete. „Als mein Sohn eingeladen wurde, wollte ich einfach sicher gehen, dass der Kommunionsunterricht offen gestaltet wird“, erklärt sie rückblickend. Dass es inzwischen eine Art Hobby geworden ist, hätte sie nicht für möglich gehalten. Dabei hat der Spaß an der Arbeit mit Kindern nicht nur Droste ergriffen – mittlerweile hilft auch Sohn Darius als Ministrant bei den Fahrten mit.

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