Düsseldorf Kastanie wird jetzt mit Kettensäge bearbeitet

Düsseldorf · Nachdem die alte Kastanie im Himmelgeister Rheinbogen am Montag zunächst grob gestutzt wurde, begann Holzkünstler Jörg Bäßler am Dienstag mit der Feinarbeit am Stamm des mehr als 200 Jahre alten Baums.

"Zuerst werde ich die Rinde runterschneiden. Erst danach entsteht der eigentliche Baumgeist", sagt er. Der gelernte Holzbildhauer aus dem Erzgebirge arbeitet dabei weniger mit dem klassischen Schnitzwerkzeug als vielmehr mit Kettensägen. "Ich fange mit der großen Säge an. Je feiner ich arbeiten muss, desto kleiner werden dann die Sägen", erklärt Bäßler. Eine Zeichnung oder einen Plan habe er im Vorfeld allerdings nicht angefertigt. "Ich habe den Baumgeist - so wie ich ihn mir vorstelle - im Kopf, da brauche ich keine Zeichnung", sagt der Künstler.

 Der Holzkünstler Jörg Bäßler, steht auf einem Gerüst, um die Kastanie mit der Kettensäge zu bearbeiten.

Der Holzkünstler Jörg Bäßler, steht auf einem Gerüst, um die Kastanie mit der Kettensäge zu bearbeiten.

Foto: Günter von Ameln

Für ihn ist es indes nicht der erste Baumgeist, den er anfertigt. Zahlreiche seiner Werke stünden im Ausland, etwa in Japan und den USA. Besonders häufig bekäme er auch Aufträge aus Österreich. In Düsseldorf wird er voraussichtlich noch bis Freitag arbeiten; dann soll auch in Himmelgeist ein etwa vier Meter hoher Baumgeist stehen. Die ersten Besucher hatte das Kunstwerk, das noch keines ist, bereits gestern. Viele Fahrradfahrer, Jogger und Spaziergänger machten an der Kastanie Halt und begutachteten Bäßlers Arbeit. Einige nutzten die Gelegenheit zu einem Plausch mit dem Künstler, der gerne Auskunft über seine Arbeit gibt. Auch in den nächsten Tagen ist er täglich von 8 Uhr morgens bis zum Sonnenuntergang bei der Kastanie. Hilfe hat er übrigens nicht.

Zum besseren Schutz wird das Kunstwerk noch versiegelt. Denn die Kastanie hat kein witterungsfestes Holz", sagt Bäßler. Das Gartenamt rechnet damit, dass das Kunstwerk zumindest die nächsten Jahre übersteht - was viele Spaziergänger begrüßen dürften, immerhin hat es rund 3000 Euro gekostet.

(RP)
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