Karnevalsdörfchen in Düsseldorf Karneval "Emol janz anders"

Düsseldorf · Im Karnevalsdörfchen bei TuS Nord traten 17 jecke Prinzenpaare und Dreigestirne aus ganz NRW auf die Bühne. Hier wie auch an anderen Stellen hatten die Feiernden aber den Krieg in der Ukraine im Kopf.

Im Karnevalsdörfchen präsentierten sich am Samstag 17 Prinzenpaare und Dreigestirne aus ganz NRW.

Im Karnevalsdörfchen präsentierten sich am Samstag 17 Prinzenpaare und Dreigestirne aus ganz NRW.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Dirk Mecklenbrauck stand etwas bedröppelt in der Gegend herum. Sein Blick ging traurig in Richtung Bühne im „Karnevalsdörfchen“ auf dem Parkplatz des TuS Nord. Dort hatten sich am Samstag 17 karnevalistische Prinzenpaare und Dreigestirne aus ganz NRW in ihren jecken „Prunkkostümen“ zu einem Tollitätentreffen versammelt. Mecklenbrauck, sozusagen seit zwei Jahren „Prinz in Ausbildung der Landeshauptstadt“ musste quasi in zivil gekleidet zusehen. Er ist noch immer nicht gekürt, sondern trägt in seiner Prinzenwürde immer noch den Zusatz „designiert“.

„Aber ich weiß, der Tag der Kürung wird kommen“, sagt Mecklenbrauck. „So blöd das ist, nur zusehen zu können, aber solche Veranstaltungen erhöhen die Vorfreude auf das, was da kommen wird noch.“ Martin Wilms hatte auf dem Parkplatz des TuS Nord unter dem Motto „Emol janz anders! Drusse vor de Dör…“ coronakonform den Saalkarneval der KG Düsseldorfer Originale unter freien Himmel verlegt. Ursprünglich waren sechs Veranstaltungen von „Altweiber Open Air“ bis Kinderkarneval geplant. Am Ende waren es sieben, denn das Tollitätentreffen kam noch dazu. „Bei den Prinzenpaaren sind viele Auftritte weggefallen. Da wollten wir einen Ausgleich bieten“, verriet Wilms. Und sie kamen von Nord (Kaiserswerth) bis Süd (Benrath) aus Düsseldorf, aus Neuss, Gladbeck, Bottrop oder Hamm. „Normalerweise hat ein Hammer Prinzenpaar 80 bis 90 Auftritte, in dieser Session sind es vielleicht zehn“, sagt der Hammer Prinz Stephan: „Selbstverständlich haben wir auch wegen des Ukraine-Krieges überlegt, nicht nach Düsseldorf zu fahren. Aber wenn die ganze Welt stillsteht, hat Putin in seinem Hegemonialstreben ein Ziel erreicht.“

Auch in der Altstadt wurde trotz des Krieges in der Ukraine und der noch nicht überstandenen Pandemie gefeiert. So hielten die „Kulturbanausen“ im Ratinger Hof an ihrem Karnevalsprogramm fest, feierten unter 2G-plus-Bedingungen. „Die Feiern haben aber einen bitteren Beigeschmack. Man merkt, dass fast alle Besucher verhaltener sind, aber auch, dass sie sich freuen, dass was geht.“ Im Feldlager der Prinzengarde Blau-Weiss wurden schon Terminabsprachen für 2023 getroffen. Martin Milster, sozusagen Düsseldorfs Delegationschef für die Narrenfahrt nach Teneriffa, war von dem Spiel der „Ruhrpott-Guggis“ so angetan, dass er sie für die nächste Teneriffa-Fahrt ins Boot holte.

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