Karnevalswochenende in Düsseldorf Zwölf-Stunden-Marathon durch die Säle

Düsseldorf · Ein Karnevalswochenende mit Prinz Carsten, Venetia Ursula und ihrem Gefolge

Ein Karnevalswochenende mit Prinz Carsten und Venetia Ursula
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Ein Karnevalswochenende mit Prinz Carsten und Venetia Ursula

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Es ist kurz nach 23 Uhr an diesem Samstagabend. Jetzt stimmt es: Prinz Carsten und Venetia Ursula tanzen zu "Über den Wolken", singen mit dem ganzen Saal "Wenn nicht jetzt, wann dann", und wer hier keine Gänsehaut bekommt, ist falsch im Raum.

Endlich, nach fast zwölf Stunden Sitzungsmarathon, sind die beiden in der Stimmung, in der sie — auch wenn es nur für wenige Minuten ist — selbst feiern können. Es ist die Sitzung der KakaJu in der Rheinterrasse.

Thomas Puppe, neuer Präsident, moderiert seine zweite Sitzung in dieser Funktion. Dass er selbst Prinz war, ist noch gar nicht so lange her. Er weiß, was Prinz Carsten, die Venetia und ihr Gefolge an diesem Tag schon hinter sich haben. Egal, jetzt wird erst mal getanzt, gesungen, gelacht, einfach Karneval gefeiert. Bis jemand sagt "Fertig machen, Ausmarsch, weiter zur nächsten Sitzung."

9 Uhr Der Tag hat für Ursula Schmalz mit Frisur und MakeUp angefangen. Jetzt Kleid und schicke Schuhe anziehen — und los zum ersten Auftritt. Carsten sitzt noch mit "seinen Jungs", den Adjutanten Rolf Förster und Tommy Stelzmann sowie Fahrer Marcus Ruta beim Kaffee. Auch hier geht es los.

12 Uhr Das Prinzenpaar hat sich Minuten vorher vor dem Lokal "Em Fuhle Stock" an der Münsterstraße erstmals für heute getroffen. Kurze Teambesprechung — wie bei einer Sportmannschaft. Chefadjutant Rolf Förster macht klar: "Heute sind wir pünktlich, es wird nicht getrödelt. Wenn ich sage ,Fertig machen' geht es direkt los." Alles Klar. Drei Mal Düsseldorf Helau. Rein in den Saal zu Ute Magnus und dem Rheinischen Garde Corps. Und jetzt läuft an diesem Tag zum ersten Mal das ab, was im Verlauf des Tages und der Session immer wieder ablaufen wird: Das Prinzenpaar ist einfach nett auf der Bühne, redet über das eisige Wetter, das rückenfreie Kleid der Venetia, die schicken Kostüme (im fast leeren) Saal, die herzliche Atmosphäre, man schenkt sich gegenseitig Orden — und Ausmarsch.

Inzwischen sind auch Birgitta Franke und ihre Schwester Inge Schober, Mutter und Tante des Prinzen, mit im Hühnerbus. Außerdem: Vier Adjutanten von Blau- und Rot-Weiß und am Steuer Achim Severit. Hühnerbus? Severit: "Früher wurde damit die Tanzgarde gefahren. Alles Mädchen. Die haben wir scherzhaft als Hühner bezeichnet. Und das ist der Bus dazu." Alles lacht. "Achim", ruft einer, "leg mal eine CD ein." Oh wie ist das schön, so schön. Jetzt geht der Tag so richtig los.

12.45 Uhr Pünktlich in Benrath angekommen. Die Benrather Schlossnarren feiern in der Fußgängerzone und freuen sich enorm über das Düsseldorfer Prinzenpaar.

13.30 Uhr Die Niederkasseler Tonnengarde trifft sich schon traditionell im Gartencenter Vishers an der Schiessstraße in Heerdt. Tonnenbauer Karl-Hans Danzeglocke begrüßt Prinz Carsten und Venetia Ursula, sie zeigt ihr rückenfreies Kleid — und Ausmarsch. Im Hühnerbus wird gesungen, "Schatzi, schenk mir ein Foto". Dazu gibt's die ersten Brötchen mit Käse und Salami auf die Hand.

14 Uhr Die Große Karnevalsgesellschaft feiert vor dem Carschhaus. Oben im Pavillon sind es gefühlte minus 20 Grad. Alles bibbert. Bei der Abfahrt winken Passantinnen dem Prinzenpaar zu, als seien es echte Majestäten.

14.30 Uhr Ankunft bei der Gerresheimer Bürgerwehr. Stephan Friedel moderiert die Seniorensitzung. Heimspiel für Venetia Ursula, die aus Gerresheim stammt. Ihr zu Ehren tanzt die Jugendtanzgarde ein "Ursi Revival". Sie ist gerührt.

15.10 Uhr Weiter Richtung Büderich. Dort wartet eine fast leere Kneipe mit wenigen kostümierten "Heinzelmännchen". Das Prinzenpaar steht auf der Bühne, es erklingt "Einmol Prinz zu sin in Kölle am Rhing." Prinz Carsten singt nicht mit. Ausmarsch.

16 Uhr Pause. Gut zwei Stunden Zeit im Stammquartier des Prinzenpaares, dem "Schlüssel" an der Bolker Straße. Sauerbraten und Rotkohl, etwas telefonieren, durchatmen, einfach mal quatschen.

18.20 Uhr Weiter geht es in die Mitsubishi Electric Halle. Die Mannesmänner beklatschen das Prinzenpaar.

19.18 Uhr Zum ersten Mal in der Rheinterrasse. Die Originale feiern im Rheingoldsaal. Dort ist es so familiär, dass Venetia Ursula sogar für Präsidentin Petra "Pepe" Therkatz Krapfen aus der elterlichen Bäckerei mitgebracht hat und sie ihr auf der Bühne überreicht. Großer Jubel. Im Hühnerbus wird gesungen: "Ein Stern, der Deinen Namen trägt..."

19.50 Uhr Im Hilton feiert der Prinzenclub. Lackschuhkarneval, große Garderobe bei den Damen, alles sehr elegant und schick, aber trotzdem familiär. Carsten freut sich schon, in den Prinzenclub aufgenommen zu werden.

21 Uhr Die Carolus Gesellschaft Kaarst, seit einem Jahr Mitglied im CC, wollte das Prinzenpaar sehen — und bekommt einen imposanten Auftritt mit mehr als 80 Gardisten im eher unwirtlichen Albert-Einstein-Forum. "Und wir begrüßen Venetia Ursula und Prinz Marc... Entschuldigung. Prinz Carsten..." Orden, Ausmarsch. Fortan heißt Carsten beim Gefolge nur noch Marc, der Hühnerbus schunkelt zu "Sulang mer noch am Lääve sin".

21.45 Uhr Schon wieder Karl-Hans Danzeglocke. Jetzt moderiert der Tonnenbauer, weil er dort Diakon ist, die Sitzung der KAB Nord in Mörsenbroich. Nette Stimmung, Carsten und Ursula loben die Kostüme, müssen aber leider weiter.

22.15 Uhr Rot-Weiß-Gold feiert im Kolpingsaal und hat noch einen Programmpunkt auf der Bühne, gibt noch eine Zugabe. Zu lang. Ausmarsch ohne Auftritt.

22.40 Uhr Wieder die Rheinterrasse, Sitzung der KakaJu — hier wird alles gut. Vor allem die Überraschung von Thomas Puppe: Er hat Sonderbriefmarken mit dem Konterfei von Carsten und Ursula anfertigen lassen. Die sind überwältigt. Doch bei aller Liebe: Es geht weiter.

23.15 Uhr Die Stachelditzges sind im Henkel-Saal schon außer Rand und Band. Zwei Travestiekünstler sorgen mit "Eine neue Liebe ist wie ein neues Leben" für irre Stimmung. Carsten und Venetia freuen sich, dort zu sein, loben die Karnevalsgesellschaft und ziehen weiter. Der Hühnerbus singt immer noch. "Komm wir fahren nach Amsterdam, A-a-a-msterdam, ein Traum, der die Hoffnung nahm."

23.50 Uhr Professor-Dessauer-Weg, Haus Gantenberg. Die Radschläger warten auf Carsten und Venetia ("Oh, ist die schlank"), lassen sie aber auch schnell wieder ziehen.

0.30 Uhr Ankunft im Fuchs am Kaiserswerther Markt. Dort feiern die Nordlichter auf engstem Raum. Sehr eng. Ein paar nette Worte - und Ausmarsch. Tschüss, bis morgen.

(RP/ila/top/url/jco)
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