Karneval in Düsseldorf Zoch mit Tribüne für Rollstuhlfahrer

Düsseldorf · Der Rosenmontagszug soll auch für behinderte Menschen ein schönes Erlebnis sein. Zudem bietet das CC, unterstützt von der AOK, Familien mit schwerstkranken Kindern Plätze. Freitag wurde die Versicherungspolice überreicht.

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Foto: dpa, Caroline Seidel

Es sind noch knapp zwei Wochen, dann beginnt der Straßenkarneval in der Stadt. Der Höhepunkt ist wie in jedem Jahr der Rosenmontagszug, doch konnten nicht alle Düsseldorfer den Zoch in der Vergangenheit wirklich genießen, wie Josef Hinkel, Präsident des Comitee Düsseldorfer Carneval (CC) gestern sagte. Deshalb gibt es in diesem Jahr eine Neuerung. Das CC will eine Tribüne für Rollstuhlfahrer und deren Begleitpersonen aufstellen.

"Es ist ein erster Test. Wir wollen sehen, wie das Angebot angenommen wird, und ob es funktioniert", sagt Hinkel. Unterstützt wird das CC dabei von der AOK. Insgesamt geht es um 60 Plätze für Rollstuhlfahrer, die jeweils zwei Begleitpersonen mitbringen dürfen. Die Tribüne wird am Graf-Adolf-Platz aufgestellt werden. Die Karten werden über die Medien verlost, auch über die Rheinische Post (siehe Kasten). Und sie können bei der AOK angefordert werden (0211 8225339).

Zudem laden CC und die AOK Familien mit schwer kranken Kindern ein, den Rosenmontagszug zu erleben. Auf dem Marktplatz ist eine Tribüne für die Familien der Kinder reserviert, "sie sollen, wenn sie möchten, einmal abschalten und während des Rosenmontagszuges ihre Sorgen vergessen", sagt Hinkel. Diese Karten werden über die verschiedenen Institutionen der Stadt verteilt, die sich um schwerstkranke Kinder kümmern — wie Hospize und Krankenhäuser. Sie sind aber ebenso wie die Karten für die Rollstuhlfahrer kostenlos.

Geld kosten allerdings die Tribünenkarten für Familien. Für 54, 90 Euro (Erwachsene) oder 38, 40 Euro (Kinder bis 13 Jahre) können Karten für die Tribüne auf dem Marktplatz beim CC erworben werden. Kinder bis fünf Jahren zahlen nichts. Wenn die Nachfrage das Angebot auf dem Marktplatz übersteigt, will das CC zusätzlich auf dem Grabbeplatz eine Tribüne für Familien aufstellen. Vom Tisch ist der Plan, Tribünen auf der Königsallee zu errichten, sagte Hinkel.

Neu ist auch, dass ein Wagen mit Animationsfiguren aus Hollywood am Rosenmontagszug teilnimmt. "Die Croods" ist ein 3D-Film, der am 21. März in die Kinos kommt. Auch er wird folgenden Zugweg nehmen: Fritz-Roeber-Straße, Heinrich-Heine-Allee, Mühlenstraße, Burgplatz, Marktplatz, Marktstraße, Bergerstraße, Carlsplatz, Bilker Straße, Haroldstraße, Hohe Straße, Benrather Straße, Breitestraße, Heinrich-Heine-Allee, Theodor-Körner-Straße, Königsallee (Ostseite), Karl-Theodor-Straße, Friedrichstraße und Bachstraße.

Und er wird versichert sein, denn ebenfalls gestern überreichte im Haus des Karnevals Peter Slawik, Mitglied des Provinzial-Vorstandes, an Prinz Carsten I. und Venetia Ursula die Versicherungsurkunde für den Rosenmontagszug. Sie wird intern Helau-Police genannt im Gegensatz zu der Kölner Police, die den Titel Alaaf-Police trägt. Sie hat einen Gegenwert von 18 000 Euro und deckt alle Schäden rund um den Rosenmontagszug ab. Dabei geht es um die Pferde, sofern sie denn ausbrechen oder irgendwelche Schäden anrichten, aber auch um die Wagen, die Teilnehmer und die Zuschauer des Zugs, sollte denn einer von ihnen zu Schaden kommen. Bis zu einer Schadenssumme von zwei Millionen Euro sind Personenschäden versichert.

Dabei sind die gemeldeten Sachschäden in den vergangenen Jahren aber deutlich zurückgegangen. Vor allem seit das CC den Zugweg vorher mit einer Kamera abfährt, um einerseits Gefahrenstellen zu erkennen, und um andererseits möglicherweise bereits vor dem Rosenmontagszug vorhandene Schäden beispielsweise an Leuchtreklamen zu dokumentieren. So habe eine nicht näher genannte Apotheke seitdem keine Schäden mehr durch Wurfmaterial zu verzeichnen gehabt und Versicherung gemeldet.

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