Venetia Ute Streit um Pelzmantel hält an

Düsseldorf · Wenn die Düsseldorfer Venetia Ute I. in dieser kalten Jahreszeit dienstlich, also als Karnevalsprinzessin, unterwegs ist, dann wärmt sie – vor allem beim mehrere Stunden dauernden Rosenmontagszug – der edle Pelzmantel eines Händlers von der Kö. Der leiht den jeweiligen Venetien schon seit vielen Jahren für die Session einen Mantel aus seiner Kollektion. In diesem Jahr jedoch ist aus dieser Tradition plötzlich ein heftiger Streitfall geworden.

Venetia Utes Pelzmantel: Das sagen unsere Leser
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Foto: Christoph Goettert

Wenn die Düsseldorfer Venetia Ute I. in dieser kalten Jahreszeit dienstlich, also als Karnevalsprinzessin, unterwegs ist, dann wärmt sie — vor allem beim mehrere Stunden dauernden Rosenmontagszug — der edle Pelzmantel eines Händlers von der Kö. Der leiht den jeweiligen Venetien schon seit vielen Jahren für die Session einen Mantel aus seiner Kollektion. In diesem Jahr jedoch ist aus dieser Tradition plötzlich ein heftiger Streitfall geworden.

Denn eine Tierschutzorganisation namens Peta protestiert heftig gegen das Tragen solcher Pelze und meint, vor allem eine herausragende Person wie eine Karnevalsprinzessin sollte mit "gutem Beispiel" voran gehen und auf Pelze verzichten.

Venetia Ute, die privat keinen Pelz besitzt, reagierte zuerst etwas verunsichert, gab sich dann aber überzeugt und erklärte, sie werde den Pelz bis Aschermittwoch nutzen. Auch der Rest der Karnevalisten stellte sich größtenteils hinter die Venetia, vor allem der Vorstand des Carnevals Comitees (CC) pochte auf die Tradition und hatte keine Bedenken. Peta jedoch gibt nicht nach und kündigte sogar an, man werde der Venetia "Info-Material" über die Bedingungen zukommen lassen, unter den zum Beispiel Zuchtnerze leben müssten.

Der Streit hat auch die Düsseldorfer Grünen aktiv werden lassen. Eine ihrer Frauen im Rat, Clara Deilmann, meldete sich zu Wort und war der Meinung, ein Kunstpelz hätte es auch getan. Beim CC und den Medien gehen unterschiedliche Stellungnahmen ein — die Einen kritisieren das Tragen von Pelzen grundsätzlich und verlangen Verzicht von der Venetia, Kürschnermeister Klaus-Peter Kuhn verteidigt seine Branche und betont die "spürbare Verantwortung der Nerzzüchter", die er aus eigener Anschauung kenne.

Die "internationale Tierrechtsorganisation" Peta hat nach eigenen Angaben weltweit mehr als eine Million Unterstützer, die durch öffentliche "Aufklärung und Veränderung der Lebensweise jedem Tier zu einem besseren Leben verhelfen" wollen. Bekannt wurde die Organisation vor allem durch die Aktion "Lieber nackt als im Pelz", an der viele internationale Stars mitwirkten. Die Organisation bekämpft aber auch die Milchwirtschaft, ruft unter dem Motto "Milch den Kühen" zum Verzicht auf sämtliche Milchprodukte auf. Eine Kampagne gegen Massentierhaltung, die unter der Schlagzeile "Holocaust auf Ihrem Teller" Fotos aus Konzentrationslagern zeigte, wurde 2004 in Deutschland gestoppt.

(RP)
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