Düsseldorf Schrottgala im Uerige: Stimmung bis Mitternacht

Düsseldorf · Eine Schrottgala ohne den fröhlich-bunten Einmarsch der KG Regenbogen? Ohne die Abschiedsmusik von den Fetzern? Geht das? Offenbar. Die Gäste dieser Sitzung im Uerige sind ja generell neugierig, feier-wütig, offen, tolerant und vor allem höflich auch gegenüber den Künstlern, die eigentlich dort bleiben sollten, wo sie hergekommen sind.

 Trompeter Bruce Kapusta (l.) lag Moderator Hermann Schmitz (r.) bei der Schrottgala ziemlich in den Ohren.

Trompeter Bruce Kapusta (l.) lag Moderator Hermann Schmitz (r.) bei der Schrottgala ziemlich in den Ohren.

Foto: Christoph Göttert

Kathi und Pitter zum Beispiel: Sie sind zwar Gewinner des Schrottgala-Castings von Dezember, aber berechtigt sie das zum viel zu langen "Singen" von Liedern wie "Haste schon mal 'ne Kölnerin gebützt?" Ein Gala-Gast meinte nur: "Kriegen die 'ne Gage?" Das Publikum sang aber einfach laut mit — und tat damit das, was es am liebsten macht: Stehen, klatschen, schunkeln und vor allem singen, singen, singen. Dabei sind alle fröhlich und vor allem schick verkleidet. Damit hat die Schrottgala in den 14 Jahren eine enorme Entwicklung gemacht: Am Anfang kamen alle in normalem Kneipen-Outfit. Mittlerweile ist die Sitzung eine der wichtigsten Partys im Karnevals-Kalender. Dahinter stecken Moderator Hermann Schmitz und Siggi Riese-Burghardt, der mit seiner Agentur immer wieder neue Künstler ausgräbt. Felix Gaudo zum Beispiel, ein Comedian, der nur das Pech hatte, dass das Prinzenpaar plötzlich in der Tür stand und seinen Auftritt unterbrach. "Wir sind nicht offiziell hier," grinsten Thomas II.und Venetia Anke und baten drum, nix zu verraten. Praktisch bei einer Live-Übertragung von center.tv.

Der Kabarettist Frank Küster, auch ein Mann der ersten Schrottgala-Stunde, verlieh den Schrotti an das Altstadtpflaster von Düsseldorf. Der Clown Bruce Kapusta und seine Trompete, die Schlagermafia und die Röbedeuker sorgten schließlich dafür, dass der Rittersaal des Uerige bis Mitternacht nicht mehr zur Ruhe kam und die 120 Schrottgala-Gäste nur noch auf den Tischen und Bänken standen — auch wenn sie zwischendurch etwas zu oft "Kölle Alaaf" rufen mussten.

(RP/jco)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort