Heimspiel für die Venetia Nicht nur der Prinz ist völlig jeck
Düsseldorf · Ob deftige Bauern, normale Bürger, vornehme Männer in weißen Fräcken oder edle Prinzengarde, sie alle feierten am Wochenende Karneval. Ein jeder Verein auf seine Art. Und mittendrin das Prinzenpaar, das sich seit Samstag auch Venetienpaar nennen darf. Jedenfalls bei den Blau-Weissen, der Leibgarde ihrer Lieblichkeit Barbara I. Oxenfort. Die hatte nämlich im großen Saal des Maritim ein Heimspiel, auch wenn sie mit mehr als 800 Gästen dort Premiere feierte. Zum erstem Mal wurde das neue Hotel am Flughafen für den Sitzungskarneval auserkoren.
Und die Besucher, die sich dem Lackschuh-Karneval verschrieben haben, waren von den Örtlichkeiten begeistert. Gemeinsam mit ihrem Prinzen, Josef I., war Barbara in Topform. Die Zwei sangen ihr Prinzenlied, rasten durch den Saal und bützen Freunde und Bekannte, was das Zeug hielt. "Jetzt kütt das Prinzenpaar", sangen sie auch bei der Bürgerwehr im Radschlägersaal. Da ging es bunter zu als im Maritim. Denn bei der Bürgerwehr kamen viele Jecken in Kostümen.
Karneval einmal ganz anders feierten gestern die Weissfräcke, nämlich mit Vivaldis "Die fünfte Jahreszeit", "Un enterrement en carneval" von Rossini und "Der fliegende Holländer" in der Düsseldorfer Fassung, frei nach Wagner. Das Programm der etwas anderen Art hat Burkard Sondermeier mit seinem Festspielensemble zusammengestellt eine Melange aus Literatur, klassischer Musik und rheinischem Verzäll.
Selbst ungekrönte Häupter können schon in Amt und Würden sein - jedenfalls im Linksrheinischen. Weil die Niederkasseler Tonnengardisten mit 11 x 11 Jahren ein rund Narrenjubiläum feiern, gab's den Jubiläumsempfang schon vor der Krönung.
