Prinzenkürung Mit viel Spaß im neuen Job

Düsseldorf · Das neue Paar an der Spitze der Düsseldorfer Narren hatte einen sehr sympathischen Start und wurde dafür im Radschlägersaal bejubelt. Flotte Sprüche kamen gut an - aber nicht bei allen.

 Vor dem ersten großen Auftritt waren Simon I. und Rebecca I. sehr nervös, und das merkte man ihnen auf der Bühne auch an. Aber nur anfangs.

Vor dem ersten großen Auftritt waren Simon I. und Rebecca I. sehr nervös, und das merkte man ihnen auf der Bühne auch an. Aber nur anfangs.

Foto: RP, Christoph Göttert

Da wird es am Wochenende gewiss noch ein paar Gespräche gegeben haben zwischen Offiziellen des Düsseldorfer Karnevals und den beiden jungen Leuten, die bis Aschermittwoch mit Pritsche und Krönchen an der Spitze aller Narren stehen sollen. Denn die beiden haben bei der Kürung gezeigt, dass sie wirklich Humor haben, sehr unbekümmert an die Sache herangehen und auch selbst Spass haben wollen.

Aber das Amt des Oberbürgermeisters direkt mehrfach in der Stadt zu vermuten? Nee, das geht nicht — nur einer ist OB, und die anderen sind nur Bürgermeister. Simon I., ganz offenbar nicht auf den Mund gefallen, wurde da von Amtsinhaber Dirk Elbers freundlich, aber deutlich belehrt. Und dass die beiden ziemlich frech ihren Spaß hatten auf Kosten des CC-Präsidenten, das wird dieser auch nur eingeschränkt komisch gefunden haben. Seine enge Verbundenheit zu jedem eingeschalteten Mikro war den beiden jedenfalls ausführliche Erwähnung in ihrer "Regierungserklärung" wert — und Oxenfort stand daneben und hörte sich das Gefrotzel mit unbewegter Miene an.

Die Rede der beiden (übrigens von Rebeccas Vater Rolf Rosenkranz geschrieben) verkündete, man schicke die ganze Stadt-Spitze in Urlaub und besetze die Ämter neu: Jürgen Rieck (CC-Graue-Eminenz und Finanz-Chef) übernimmt die Kasse ("Mach ich nebenbei!" knurrte er), Josef Hinkel (fünffacher Vater und "der von der Leyen von Düsseldorf") wird Nachwuchsbeauftragter, Jacques Tilly (Wagenbaumeister) übernimmt die Kultur, die beiden Garden Blau-Weiss und Rot-Weiss gucken nach Ordnung und Sicherheit. Den Narren gefiel die Idee und sie klatschten begeistert — vor allem als Engelbert Oxenfort der Job des Seniorenbeauftragten übergeben wurde.

Ansonsten war es Dank des neuen Paares ein gelungener Abend. Der hatte sehr dröge begonnen, den Tuppes vom Land (Jörg Runge) wollten die meisten (zurecht!) nicht hören und unterhielten sich mit Tischnachbarn, gute Stimmung ging vor allem von der Ecke aus, in der die Tanzgarde der katholischen Jugend saß, zu der die Venetia seit Jahren gehört. Rebecca, auf der Bühne sichtlich und mehr als Simon (jedenfalls noch) zu Hause, war ohnehin glücklich: Vor der Sitzung hatte Ehemann Marc ihr einen Ring geschenkt. Mit Widmung "Venetia 2010 Ich liebe Dich!"

(RP)
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