Rosenmontag Mehr alkoholisierte Kinder in Notaufnahmen

Düsseldorf · Millionen Jecken feierten bei den Zügen im Rheinland friedlich Karneval - doch das bunte Spektakel hat auch seine Schattenseiten. Immer wieder müssen Notärzte ausrücken, um sich um völlig betrunkene Kinder und Jugendliche zu kümmern. In Düsseldorf war die Zahl der alkoholbedingten Einsätze deutlich höher als in den Vorjahren.

Das war der Düsseldorfer Rosenmontagszug 2010
259 Bilder

Das war der Düsseldorfer Rosenmontagszug 2010

259 Bilder

Bis 16 Uhr am Nachmittag war es entlang der Zugstrecke in Düsseldorf auffällig ruhig — danach fanden die Notärzte in der Stadt keine Ruhe mehr. "Vor allem unsere Kinderärzte haben deutlich mehr zu tun als in den Vorjahren", sagt Mareike Dietzfelbinger, Sprecherin des Evangelischen Krankenhauses. Viele unter 18-Jährige seien sturzbetrunken eingeliefert worden, manche der Patienten seien sogar erst 13 Jahre alt gewesen. Doch auch viele Erwachsene kannten beim Trinken kein Maß.

Insgesamt berichtet das Deutsche Rote Kreuz von 116 Einsätzen. Das sind weniger als im Vorjahr. Vor einem Jahr war allerdings auch die Besucherzahl höher: 900 000 Jecken zählte die Stadt 2009 am Rosenmontagszug, dieses Jahr nur 750 000. Zu 134 Einsätzen wurde außerdem der Sanitäts- und Rettungsdienst gerufen.

Ausgerechnet den Jugendschutz hatte sich der Ordnungs- und Servicedienst (OSD) in diesem Jahr auf die Fahnen geschrieben. 450 Mal wurden Jugendliche kontrolliert — 115 Mal wurden sie mit unerlaubt Hochprozentigem erwischt.

Insgesamt fielen viele junge Feiernde durch den Alkoholkonsum aggressiv auf: Der OSD musste zahlreiche Schlägereien schlichten. Auch am Bahnhof gab es trotz starker Präsenz von OSD und Bundespolizei Schlägereien: Gegen 16 Uhr beendeten die Beamten eine Auseinandersetzung zwischen mehreren Jugendlichen, zwei Tatverdächtige wurden festgenommen. Schon gegen 14 Uhr hatten die Beamten einen 17-Jährigen mit Schlagring und Böllern aufgegriffen. Um 18 Uhr prügelten sich zwei Mädchen. Eine biss dem Beamten, der die Streithähne trennen wollte, in den Arm.

Krefeld: Vier verletzte Polizisten

In Krefeld wurden am Rosenmontag vier Polizisten von Randalierern verletzt. Einem der Beamten brach ein gewaltätiger Jeck die Nase. Insgesamt wurden 29 Personen in Gewahrsam oder festgenommen. Ein 17-Jähriger wurde mit 2,7 Promille ins Krankenhaus gebracht. Mehrfach musste die Polizei eingreifen, weil sich Jugendliche nicht an das Alkoholverbot hielten.

Mehr zum Karneval lesen Sie in unserem großen Special.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort