Altweiber in Düsseldorf Karneval International: Jecke kommen von überall

Düsseldorf · Mit dem Sturm auf das Rathaus hat das Karnevalswochenende begonnen. Bei Traumwetter kamen Tausende Besucher in die Altstadt. Darunter waren auch viele, die einen weiten Weg auf sich genommen hatten. Amerikaner schunkelten mit Briten und Chinesen.

So stürmen die Jecken das Rathaus in Düsseldorf
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So stürmen die Jecken das Rathaus in Düsseldorf

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Pünktlich um 11.11 Uhr haben gestern Vormittag die Möhne das Rathaus gestürmt - der Höhepunkt von Altweiber und der Auftakt für das Karnevalswochenende. Tausende kostümierte Besucher feierten auf dem Marktplatz, auf dem Carlsplatz und in den Kneipen der Altstadt.

Dabei zeigte sich wieder, dass der Düsseldorfer Karneval auch Besucher aus der ganzen Welt anzieht. Den wohl weitesten Weg hatte Heather Duncan auf sich genommen: Sie war aus dem rund 8300 Kilometer entfernten US-Bundesstaat Oregon gekommen, um das erste Mal beim Karneval in Düsseldorf dabei zu sein. Sie stürmte das Rathaus mit dem American Women's Club, der seit 20 Jahren an Altweiber dabei ist. Die meisten Mitglieder sind Amerikanerinnen, die im Rheinland leben. Diesmal hatten sie sich als Fliegenpilze verkleidet. Heather Duncan schnitt viele Schlipse ab: "Ein großer Spaß, so etwas habe ich noch erlebt", sagte sie und hielt stolz ihre Krawatten-Beute in die Kamera.

Für James Martin war es der erste Karneval - der Brite, der aus der Nähe von London kommt, arbeitet seit August bei der Metro Group. Offenbar hatte er in der Heimat gute Werbung gemacht: Fünf Freunde besuchten ihn zum Mitfeiern. Sie hatten sich als Robin Hood und seine Bande verkleidet. Ins Rathaus dürften sie als Männer nicht mitstürmen, sie feierten auf dem Marktplatz. Ihr Urteil? "Fantastic!"

Sylvia und ihre Freundinnen hatten es nicht ganz so weit, sie waren aus Wanne-Eickel angereist. Sie kamen als Matrosinnen verkleidet ins Rathaus. Weshalb Düsseldorf? "Weil es hier sehr schön ist - und weil wir Orden haben wollen", sagt Sylvia. Ihre Freundinnen nickten. Letztes Jahr habe das doch auch geklappt.

Lan Li schunkelte sich als edle Hof-Dame durch den Jan-Wellem-Saal. Sie stammt aus China, aus Tianjin in der Nähe von Peking, und studiert in Düsseldorf Medizin. Es war ihr zweiter Sturm aufs Rathaus. "Das ist so toll", sagte sie und lächelte. "Eine solche Kultur gibt es bei uns nicht." Ein paar Meter weiter standen zwei flotte Bienen, Jacqueline und Daniela aus Erkrath: "Wir haben zwar ein Mettmanner Kennzeichen, das tut aber nichts zur Sache." Schließlich seien sie in Düsseldorf geboren - und der Sturm auf das Rathaus der Landeshauptstadt sei ohnehin spannender.

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