Karneval in Düsseldorf KG Regenbogen sagt Session ab

Düsseldorf · In der Diskussion um den Karneval in Corona-Zeiten hat jetzt die erste Karnevalsgesellschaft in Düsseldorf Stellung bezogen: Die KG Regenbogen steigt aus der Session 2020/21 aus.

 Die KG Regenbogen im Rosenmontagszug 2020.

Die KG Regenbogen im Rosenmontagszug 2020.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Die Düsseldorfer Karnevalsgesellschaft KG Regenbogen hat in einer Pressemitteilung bekannt gegeben, die aktuelle Session für beendet zu erklären. Wörtlich erklärte der Verein: „Aufgrund der momentanen Unabwägbarkeiten und der bestehenden Gesundheitsrisiken für uns als Verein, aller aktiven Beteiligten, unserer passiven Mitglieder und Gäste, hat sich der Vorstand der KG Regenbogen daher schweren Herzens und nicht leichtfertig dafür entschieden, sich aus der Session 2020/2021 zurückzuziehen.“

Das betreffe alle gebuchten Auftritte, alle Regenbogen-Veranstaltungen (darunter Närrischer Frühschoppen, Richtfest, Böser Hupen Ball, Sitzungsparty, Tunte Lauf), sowie die Teilnahme am Rosenmontagszug 2021.

Weiter hieß es in der Erklärung: „Wir glauben, dass aufgrund der weiterhin latenten Gefährdung durch das Coronavirus [...] es organisatorisch nicht möglich ist, eine reibungslose und für alle Beteiligten zufriedenstellende und ohne gesundheitliche Risiken verbundene Session durchzuführen.

Die übrigen Düsseldorfer Karnevalisten wollen bislang auch in der Corona-Krise mit dem Hoppeditz-Erwachen in die Karnevalssession starten - allerdings alkoholfrei und ohne Umzug am 11. November. Das stellte das Comitee Düsseldorfer Carneval e.V. am Mittwoch nach einer Vorstandssitzung klar.

Das Hoppeditz-Erwachen auf dem Rathausplatz markiere seit fast 150 Jahren in Düsseldorf den Beginn der fünften Jahreszeit. „An dieser Tradition werden wir auch in Zeiten der Corona-Krise festhalten“, sagte der Präsident des Vereins Michael Laumen. Die Veranstaltung werde aber komplett ohne Alkoholausschank stattfinden. Die Kürung des Prinzenpaars hingegen werde vom November auf den Januar verschoben.

Kritik übten die Narren an der Landesregierung: Es brauche klare Vorgaben für die Durchführung der geplanten Veranstaltungen, insbesondere für den Rosenmontagszug. „Meinungsäußerungen einzelner Politiker zum Thema Karneval helfen uns nicht weiter“, sagte Präsident Laumen.

Zahlreiche Politiker, darunter Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, aber auch der Vize-Ministerpräsident von NRW, Joachim Stamp, hatten sich für eine Absage des Karnevals ausgesprochen. Auch die Kölner Karnevalisten planen angesichts der Corona-Auflagen für Großveranstaltungen einen alternativen Start in die Session mit deutlich weniger Besuchern.

(csr)
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