Karneval Hörning als CC-Präsident: Viele Bedenken

Düsseldorf · Lothar Hörning, noch Karnevalsprinz, will CC-Präsident werden. Schon im nächsten Jahr tritt er als Gegenkandidat von Engelbert Oxenfort bei der Jahreshauptversammlung der Jecken an. Seine Ankündigung im Interview mit der Rheinischen Post hat viele Narrenpräsidenten überrascht. Fast alle meinen, dass er mit seiner Begeisterungsfähigkeit das Amt des CC-Präsidenten ausfüllen kann. Bedenken gibt es trotzdem.

 Lothar Hörning will CC-Präsident werden.

Lothar Hörning will CC-Präsident werden.

Foto: RP, Andreas Bretz

Engelbert Oxenfort: "Warum sollte er nicht gegen mich kandidieren? Verstehen kann ich es trotzdem nicht. Letztendlich tut er sich keinen Gefallen. Er hat ja noch Zeit, könnte ein bisschen warten. Ich bleibe bei meiner Kandidatur. Bei der letzten Jahreshauptversammlung ist das mit 100-prozentiger Zustimmung aufgenommen worden. Ich habe im Karneval vieles auf den Weg gebracht und mir auch noch einiges vorgenommen. Das erfordert viel Zeit. Wenn Lothar Hörning diesen Zeitaufwand betreiben will — na dann prost Mahlzeit."

CC-Geschäftsführer Jürgen Rieck, der voraussichtlich nächstes Jahr ebenfalls noch einmal antreten will, aber schon mit CC-Vizepräsident Michael Laumen seinen Nachfolger aufbaut: "Es steht jedem frei zu kandidieren. Aber der Mann weiß nicht, was da an Aufgaben auf ihn zukommt."

Stefan Kleinehr, Literat des CC und ebenfalls als Nachfolger von Oxenfort gehandelt: "Es ist legitim, dass Lothar sich bewirbt. Er ist ein fähiger Mann im Karneval. Das hat er als Präsident seiner KG Regenbogen immer wieder bewiesen." Die Stimmung unter den Vereinen aber sei derzeit mehr pro Oxenfort.

Burkard Brings, Präsident der Weissfräcke: "Wir Karnevalisten stehen derzeit vor einem Dilemma. Auf der einen Seite weiß jeder, dass ein Generationswechsel kommen muss. Auf der anderen Seite leisten Oxenfort und Rieck gute Arbeit. Grundsätzlich begrüße ich es allerdings, dass sich jemand für dieses zeitaufwändige Ehrenamt zur Verfügung stellen will."

Jobsi Drießen, Präsident des Prinzenclubs: "Jeder ist seines Glückes Schmied. Ich habe mit Lothar offen über seine Kandidatur gesprochen. Ich zweifle überhaupt nicht an seinen Fähigkeiten. Nur andere Voraussetzungen scheinen mir bei ihm nicht zu stimmen: Die zeitliche und die finanzielle Unabhängigkeit. Günter Korth, Präsident der Radschläger: "Ich finde seine Kandidatur super. Lothar kommt gut mit vielen Karnevalsvereinen zurecht. Und wenn schon jüngere Leute antreten sollen — warum nicht schon im nächsten Jahr?"

Dirk Kronauer, Präsident der Rheinischen Garde Blau-Weiss: "Engelbert macht eine erstklassige Arbeit. Wenn Lothar Hörning im CC mitmachen will, sollte er sich zunächst als Vizepräsident bewerben. Dann könnte ein Übergang in aller Ruhe vorbereitet werden."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort