Düsseldorf "Elf vom Dörp" eröffnet die Session

Düsseldorf · Die Unterrather Karnevalsgesellschaft startete als erster Jecken-Verein in den Karneval. Und ganz früh. Die Session ist schließlich kurz. Es wurde ein Super-Start mit 850 schunkelnden, lachenden, singenden Gästen im Radschlägersaal.

 Und hoch die Beine: Die sportliche Tanzgarde der Elf vom Dörp begeisterte die Gäste im Radschlägersaal.

Und hoch die Beine: Die sportliche Tanzgarde der Elf vom Dörp begeisterte die Gäste im Radschlägersaal.

Foto: Bernd Schaller

"Sportlersitzung" heißt die Veranstaltung seit Jahrzehnten und es feierten auch diesmal wieder eine Reihe von Sportlern mit. Nur die reservierten Karten für die Kicker von Fortuna Düsseldorf waren nicht abgeholt worden. Die Mannschaft ist noch in Marbella.

Dass gleich tolle Stimmung im Saal aufkam, war auch das Verdienst von Präsident Heinz Nunnendorf. Der Mann kann wirklich Karneval feiern und eine Sitzung moderieren. Witzige Anmerkungen und Ansagen sowie Augen, die alles sahen. Selbst den kleinen Fehler einer verträumten Pagin, die nicht sofort merkte, dass es an die Ordensverleihung ging und mit dem jecken Metall etwas zögerlich rüberkam. Sein Tadel fiel dennoch moderat aus. "Na ja, kann passieren."

Der musikalische Auftakt mit dem Hammer Fanfaren-Corps und dem Tambour-Corps aus Flehe war ein bombastischer Stimmungsmacher. Mit Uli Teichmann hatte die "Dörpler" einen Büttenredner engagiert, der mit seiner trockenen Art den Gästen viel Spaß machte. Bei Bauchredner Fred van Halen mit Puppe wurde sogar das sonst übliche Reden an den Tischen schnell eingestellt. "Engel Hettwich", mit ein paar Pfunden zu viel auf den Hüften, plauderte über Petrus, den Himmel, die Erde und vor allem Männer. Eine Büttenrednerin, die sich in den letzten Jahren gut entwickelt hat. Der Beifall zeigte, dass sie beim Publikum gut ankam.

Zum ersten Mal auf einer Düsseldorfer Bühne war die Musikgruppe "Die Altreucher". Sie wurden zwar erst nach Zugaben entlassen, aber eigentlich hat man schon bessere musikalische Töne aus Köln gehört hat. Abgerundet wurde das Programm durch die "Blechharmoniker" und "De Bozzedresser".

Ein besonderes Highlight war der Auftritt des Prinzenpaares. Nicht nur, weil es stets von den Jecken umjubelt wird. Nunnendorf hielt diesmal eine große Überraschung für Prinz Carsten bereit: "Du bist Pilot und hast immer noch kein eigenes Flugzeug. Das wollen wir ab sofort ändern." Sein Adjutant schleppte die Nachbildung einer Ju 52 heran, in Handarbeit aus Holz gefertigt und nach Schätzungen von Fachleuten gut 1000 Euro wert. Doch das war noch nicht alles. Carsten musste seine mit Fasanenfedern geschmückte große Prinzenmütze absetzen und bekam eine klassische Fliegerkappe aufs Haupt gedrückt. Dazu gab es noch eine Fliegerbrille. Und so tanzten er und seine Venetia Ursula dann mit weit ausgebreiteten Armen über die Bühne. Da hoben die Narren im Saal ab. Unter den Gästen Bürgermeister Friedrich Conzen, CC-Präsident Josef Hinkel und vom Prinzenclub die beiden Ex-Tollitäten Rüdiger Dohmann und Wolfgang Kral.

Auch an ihren Tischen lagen kleine Lätzchen von Taxi Düsseldorf für alle, die wegen des Alkohols nicht mehr fahren konnten, mit dem Aufdruck: "Lieber Taxifahrer. Mein Name tut hier nichts zur Sache. Fahren Sie mich einfach in die (bitte Straße und Hausnummer eintragen). Und bremsen Sie bitte nicht so abrupt. Ach so, Geld ist in der linken Hosentasche."

(RP/ila)
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