Karnevalsverein Reisholzer Quatschköpp „Meister Eder“ vertritt in der Session die Quatschköpp

Düsseldorf · Schreinermeister Hans-Michael Eichwald vertritt in der Session den Reisholzer Karnevalsverein als Quatschkopp. Auch einen Pumuckl hat der 51-Jährige gefunden, seine Frau Nicole spielt den frechen, rothaarigen Klabautermann.

Meister Eder ist die passende Figur für Hans-Michael Eichwald. Das sieht man, wenn man in die Werkstatt kommt.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Viele Karnevalsgesellschaften schmücken sich zur Session mit einem Prinzen oder gleich einem Prinzenpaar – nicht so die Reisholzer Quatschköpp. Seit ihrer Gründung 1982 küren sie einen Quatschkopp. Neben den vielen zu absolvierenden närrischen Terminen besteht seine Narrenpflicht im Bau eines Karnevalswagens, der beim großen Veedelszug der Quatschköpp am Sonntag, 11. Februar, durch Hassels und Reisholz im Mittelpunkt steht.

Drei Jahre hintereinander hatte Melanie Meurer das Amt inne: Zweimal Corona und den Ausfällen aller Veranstaltungen geschuldet und in ihrem ersten Amtsjahr war der Veedelszug wegen eines Sturmtiefs ausgefallen. Doch nun ist unter der Regentschaft von Meurer, die auch Schatzmeisterin der Quatschköpp ist, ein Schlussstrich gezogen worden und ein neuer närrischer Regent musste her.

Der Vorstand des Karnevalsvereins brachte Hans-Michael Eichwald ins Spiel, der an der Inkmannstraße in Reisholz eine Schreinerei betreibt. Und weil sich jeder Quatschkopp eine zu ihm passende Figur ausdenken muss, lag Eichwalds Wahl auf der Hand: Die Session bestreitet er als Meister Eder. Wer seine Werkstatt betritt, weiß auch warum: Sie vermittelt – neben den vorhandenen modernen Arbeitsgeräten – auch den Charme vergangener Jahrzehnte.

Und natürlich darf der Pumuckl an seiner Seite nicht fehlen. In die Rolle des rothaarigen Klabautermanns, der im Buch und in der Fernsehserie aus den 1980er Jahren in der Schreinerei von Meister Eder sein Unwesen treibt, schlüpft Eichwalds Frau Nicole. Ihrer Liebe zum Karneval sei es geschuldet, dass er sich bereit erklärt habe, das Amt des Quatschkopps zu übernehmen, erzählt der 51-Jährige.

Vor 25 Jahre hatte Hans-Michael Eichwald schon einmal den Hut in den Ring geworfen. Doch daraus wurde nichts. Danach habe er es auch nicht mehr probiert, da er von Reisholz nach Meerbusch zog und seine damalige Frau dem Karneval nicht zugetan gewesen sei, berichtet er. Nachdem die Ehe in die Brüche, fand er 2018 sein neues Glück mit Nicole, die, so Eichwald, sehr jeck sei und schon zu Anfang sagte, sie werde ihn gerne begleiten, wenn er ein närrisches Amt annehmen werde. Gesagt, getan.

Seine Kürung ist am 18. November, ab 19.31 Uhr, im Bürgerhaus Reisholz. Der Vorverkauf für diese wie auch alle anderen Veranstaltungen der Quatschköpp hat begonnen (siehe Info). Für den Einmarsch hat er sich die Titelmelodie der Fernsehserie von einem Freund auf der Trompete einspielen lassen. Und singen wolle er auf der Bühne auch, sagt Hans-Michael Eichwald. Dafür hat er sich ein Lied von den Bläck Fööss ausgesucht, das er nun im Titel etwas umgewandelt hat in „In meinem Veedel“. Das steht für ihn für seine Heimat Reisholz. Denn aufgewachsen ist er mit Blick auf die Schreinerei, die erst sein Opa und dann sein Vater betrieb, bis er sie 2007 übernahm. Inzwischen ist er alleine im Betrieb, das funktioniere so am besten, sagt Eichwald. Der Möbelschreiner arbeitet sowohl Aufträge von Innenarchitekten auch Bestellungen auf Empfehlung ab.

Bereits am Freitag hat er mit seinem Wagenbauer Marco Kerschgen, der auch schon die Karnevalswagen von den Quatschkopp-Vorgängern Dirk Angerhausen und Melanie Meurer baute, und seinem Wagenbauteam mit den Vorbereitungen begonnen. Dafür steht nun erstmal der Abriss der Aufbauten von Meurers Mottowagen an. Was genau sein Meister-Eder-Wagen zeigen wird, verrät der 51-Jährige noch nicht. Er habe schon viele Ideen, sagt er.

Einige Teile werde er in seiner Werkstatt fertigen, dort ist es warm und trocken. Denn als er die Wahl zum Quatschkopp annahm, standen die Karnevalswagen des Vereins unter freiem Himmel. Doch seit vergangenem Sonntag haben sie in einer Gewerbehalle in Flingern mit den Wagen der Räbbelche und der Schlossnarren erstmal ein neues Zuhause gefunden.