Karneval Des Präsidenten neue Kleider
Düsseldorf · Im Rheinland ist und bleibt Düsseldorf modisch das Maß aller Dinge. Und das gilt auch im Karneval. Jüngstes Beispiel: der Präsident des Comitees Düsseldorfer Carneval (CC), Josef Hinkel. Er gilt im Frack als bestangezogener Präsident.
Bei der Verleihung des närrischen Maulkorbes an den ehemaligen Direktor der Kunstakademie Markus Lüpertz in der vergangenen Woche in Mönchengladbach gehörte Hinkel zur karnevalistischen Delegation aus Düsseldorf und beeindruckte mit außergewöhnlicher Garderobe.
"Hinkel war der bestangezogene Präsident", wurde nach dem Termin anerkennend nach Düsseldorf gefunkt. Und der war hocherfreut. Stehen seine neuen Kleider doch sinnbildlich für den im Frühherbst eingeläuteten Wechsel an der Spitze des CC. Die Bühnenbildnerin Pia Oertel, die auch schon für die Deutsche Oper am Rhein gearbeitet hat, half ihm kostümtechnisch auf die Sprünge.
"Ich wollte eine Frack", sagt Hinkel. "Schließlich komme ich von den Weissfräcken!" Elegant und schick sollten des Präsidenten neue Kleider sein. Pia Oertel entdeckte den Diplomatenfrack, der im Original aus der Schweiz stammt und Hinkel sofort begeisterte. Und so schuf die Schneiderin Maria Lucas aus Köln ihm den rheinischen Prototypen: Mit Stehkragen, goldener Bordure, goldener Stickerei und roten Strasssteinchen.
Seit zwei Wochen ist der Frack nun Hinkels erste Wahl, wenn es auf Abendveranstaltungen im Karneval geht. Und auch in Düsseldorf ruft der Frack viele Reaktionen hervor, die Hinkel durchaus amüsieren: "Ich wurde schon als Operettenstar, als Zirkusdirektor und als Michael Jackson bezeichnet", lacht er.
Und hat auch schon den nächsten Plan: "Das CC hat überhaupt kein Bühnenoutfit. Ich setze mich dafür ein, dass wir das Komitee entsprechend ausstatten." Sein Unikat hat er selbst bezahlt, ob es in CC-Serie gehen wird, wird auch davon abhängen, ob die Kollegen im Komitee bereit sind, ebenfalls zu investieren
