Debüt in Rosarot Damensitzung der Ex-Lieblichkeiten
Düsseldorf (RP). Der Narrenhimmel ist rosarot. Luftballon-Deko, Perücken der Venetienclub-Damen - Pink gab den Ton an in der Rheinterrasse beim Sitzungsdebüt des jungen Clubs der Ex-Lieblichkeiten. Statt Orden wurde Prosecco verteilt, statt eines Elferrats residierten auf der Bühne des Rheingoldsaals neun Damen. Die zeigen, dass Karneval Generationen übergreifend ist. In den Zwanzigern sind die Jüngsten. Annette Dommes, eigener Aussage nach "Venetia von 1947 - aus der Steinzeit", ist die gar nicht graue Eminenz.
Als paillettenglitzernde Fantasy-Westernlady stellte Club-Präsidentin Angela Erwin zu Beginn klar: "Macht, was ihr wollt, tanzt auf Tischen und Stühlen." Da stand Mutter Hille, mit Hawaii-Girlanden und Bananengürtel ganz Hula-Girl, beim Cheerleader-Puschel der Düssel-Disharmoniker auf dem Stuhl. Zuvor hatten die Swinging Fanfares das zünftige "Kehrein" geblasen - offenbar nicht genug für "Ober-Swinging" Stefan Kleinehr. Er unterstützte die Band Remix trompetend den ganzen Abend: "Ich bin Düsseldorfs Tuschmaschine."
Die kam häufig zum Einsatz. Ob bei den über das ländlich-sittliche Leben raisonnierenden Landpomeranzen oder bei Simon Krebs, der - typisch Elvis - mit platinblondem Raspelputz den King of Rock parodierte. Beim Aufzug des Prinzenpaares, begleitet von Klaus Jonas und seiner Venetiengarde, wurde der Saal zum Wunderkerzenmeer. Da ging Prinz Rüdiger glatt vor der Venetienclub-Chefin in die Knie.
Dafür stand das Publikum Kopf, und Heinz Baumeister fand als "Putzfrau us Ründeroth" blitzblanke Stimmung vor. Als noch De Mukeköpp zum "Feiern, bis die Bude kracht" aufforderten, Alt Schuss die Sterne funkeln ließ und Peter König im Schottenröckchen mit seiner Ex-Prinzessin und Venetienclub-Schatzmeisterin Alena Andree bekannte, ihre Herzen schlügen für Düsseldorf, schwebten die etwa 300 Närrinnen auf rosaroten Wolken.
Auf himmelblauen schwebt dagegen am Rosenmontag die Zinnenburg des Venetienclub-Wagens. Die ist rosarot - was sonst.
