Ball pompös, sozusagen — mit Männern in Smoking, Frack oder auch fescher Uniform. Lackschuhkarneval halt, wie es ihn nur in Düsseldorf gibt. Premiere an diesem Abend: Fortuna Düsseldorf bekam von Blau-Weiss die Goldene Pritsche verliehen.

Es war das erste Mal, dass ein ganzes Team und nicht eine Einzelperson mit dem Preis, den es seit 1984 gibt, geehrt wurde. So unterschiedliche Personen wie Franz-Josef Strauß, Ute Ohoven und Christian Wulff haben die Pritsche in früheren Jahren gerne genommen.

Die Laudatio für die Fortuna hielt Klaus-Peter Müller, Aufsichtsratschef bei der Commerzbank. Für ihn ist die Fortuna viel mehr als ein Fußballverein. "Für viele gehört der Verein seit jeher zum täglichen Leben dazu, ist er mehr als nur ein Hobby", sagt er. Trainer Norbert Meier, Mannschaftskapitän Andreas "Lumpi" Lambertz und Mittelfeldspieler Oliver Fink waren gekommen, um die für sie sichtlich ungewohnte Ehrung in Empfang zu nehmen.

Meier versprach eine Gegenleistung. "Bei den Alternativ-Trikots für Auswärtsspiele habe ich Mitspracherecht", sagt er. "Um mich zu revanchieren, schlage ich blau-weiße Trikots vor — zu Ehren der Prinzengarde." Diesen Vorschlag beklatschte nicht nur das Publikum, sondern vor allem der Präsidenten der Garde Udo Heinrich.

Venetia Ursula kam gut gelaunt und im blauen Kleid zu ihrer Leibgarde. Sie erzählte von ihrem Besuch beim Kinderkarneval. "Mädchen, die später mal Venetia werden möchten, gibt es genug", sagte sie. "Um Nachwuchs bei den Mädels muss man sich keine Sorgen machen."

Noch mehr Farbe brachten Auftritte der "Rhine Area Pipes & Drums", die mit Dudelsäcken die Musik Schottlands präsentierten, und die Aalto Ballettcompanie in Begleitung der irischen Band "Midnight Court", die einen Auszug aus der Produktion "Irish Soul" zeigten.