Karneval Ab Donnerstag gilt Glasverbot

Düsseldorf · Das Düsseldorfer Ordnungsamt hat die Durchsetzung des erstmals ausgesprochenen Verbots von Gläsern und Flaschen auf den Straßen der Altstadt schon einmal geübt: am 11.November in Köln. Um 8 Uhr tritt das Verbot am Donnerstag erstmals zwischen Ratinger und Flinger Straße in Kraft.

 Hier gilt das Glasverbot - klicken Sie zum Vergrößern auf die

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Foto: KLXM.de

Es ist zwar das erste Mal, dass im Düsseldorfer Straßenkarneval ohne Glasflaschen gefeiert wird. Aber einige Mitarbeiter des Ordnungsamts, die das Glasverbot morgen erstmals durchsetzen sollen, haben schon Routine. Sie haben am 11. 11. in Köln nicht bloß zugeschaut, wie das funktioniert — sondern auch tatkräftig mitgeholfen.

 Solche Bilder sollen ab sofort der Vergangenheit angehören.

Solche Bilder sollen ab sofort der Vergangenheit angehören.

Foto: RP, Andreas Bretz

"Wir waren dafür sehr dankbar", berichtete Guido Kahlen, Stadtdirektor der Domstadt, die erstmals zur Weiberfastnacht voriges Jahr Gläser und Flaschen verboten hatte. Weil danach Gerichte das Glasverbot gekippt hatten und es erst 24 Stunden vor dem Elften im Elften durch das Oberverwaltungsgericht bestätigt worden war, sei kaum Zeit gewesen, sich auf die Durchsetzung vorzubereiten. Die Zuschauer mit dem Düsseldorfer Stadtwappen auf dem Uniform-Ärmel seien da willkommene Helfer gewesen.

30 000 Becher zum Umfüllen

Anders als in Köln wird in Düsseldorf nicht auf Gäste oder freiwillige Helfer zurückgegriffen. Pro Schicht werden 50 Mitarbeiter privater Sicherheitsdienste das Ordnungsamt unterstützen, sagte Ordnungsdezernent Stephan Keller, der sich gestern mit seinem Kölner Kollegen zum Erfahrungsaustausch getroffen hat. "Die Sicherheitsdienste werden Leibchen mit der Aufschrift ,Ordnungsamt' tragen, damit sie genauso ernst genommen werden, wie die städtischen Mitarbeiter."

Ab morgen früh, acht Uhr, ist auf den Altstadtstraßen Glas verboten. An 16 Zugängen wird das Ordnungsamt Taschen kontrollieren, und darum bitten, mitgebrachte Flaschen zu entsorgen. Dafür stehen Container bereit, und für den Inhalt bietet die Stadt Plastikbecher an. 30.000 Stück wurden dafür angeschafft, sie sind auf Maismehl-Basis hergestellt und biologisch abbaubar.

In Köln hat es auch ihretwegen an den Kontrollpunkten keine Probleme gegeben. Das Angebot, sagte Kahlen, nehme, verbunden mit freundlicher Ansprache, potenziellen Konfliktstoff aus der Situation. Und: "Die Leute sind froh, dass wir das Scherben-Problem lösen wollen." Der Karneval habe damit sein Image verbessert, nachdem es in den vergangenen Jahren immer wieder zu teils schweren Schnittverletzungen gekommen war.

Die waren an den früheren Altweiber-Donnerstagen auch in Düsseldorf oft in dreistelligen Zahlen registriert worden, dazu kamen Reifenschäden bei Einsatz- und Awista-Fahrzeugen. In Köln sind diese Zahlen durchs Glasverbot eindrucksvoll reduziert worden. Das soll auch in Düsseldorf so sein.

Die Wirte haben die Stadt bei der Vorbereitung unterstützt, ihrerseits tonnenweise umweltfreundliche Kunststoffbecher geordert und sich entweder freiwillig oder per Ordnungsverfügung verpflichtet, Gläser und Flaschen nicht außer Haus zu verkaufen. Auch die Kioske sperren sich nicht mehr, zumal die Industrie ihnen immer mehr Getränke in PET-Flaschen anbietet. Selbst die im Karneval so beliebten Schnaps-Miniaturen gibt es inzwischen in der unkaputtbaren Version. Außerdem sollen auch die Kioske Becher zum Umfüllen von Getränken anbieten.

(RP)
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