Ruhige Lage für Feuerwehr und OSD 750.000 Besucher beim Zoch

Vom schlechten Wetter ließen sich die Jecken nicht verschrecken: Rund 750.000 Menschen lockte der Rosenmontagszug nach Düsseldorf. Das waren weniger als im Vorjahr. Dafür sorgte der Regen dafür, dass die Lage aus Sicht der Einsatzkräfte verhältnismäßig ruhig war.

D'r Zoch kütt!
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Mehr als 800 Polizisten und rund 300 Zugbegleiter brachten den sechseinhalb Kilometer langen Zug sicher durch die Stadt bis an sein Ziel in Pempelfort. Pünktlich um 12.35 Uhr setzte sich der Zug von der Fritz-Roeber-Straße aus in Bewegung. Der letzte Wagen erreichte gegen 16.20 Uhr die Klever Straße. "Trotz der widrigen Witterungsverhältnisse lief der Zug wie auf Schienen durch die Stadt", bilanzierte Einsatzleiter Dieter Höhbusch den Polizeieinsatz. Die Jecken feierten friedlich und sorgten für eine ausgelassene, fröhliche Stimmung am Zug. Einzelne Störungen, zumeist verursacht durch jugendliche Randalierer, wurden frühzeitig unterbunden.

Die vorläufige Bilanz aus polizeilicher Sicht (in Klammern die Zahlen des Vorjahres), Stand 17.30 Uhr: Entlang des Zugwegs mussten die Ordnungskräfte 52 (29) parkende Fahrzeuge abschleppen. 44 Mal landete der Pkw am Haken, in vier Fällen kamen die Fahrzeughalter im letzten Augenblick zu ihren Fahrzeugen, ein weiterer Autofahrer kam mit einer Verwarnung davon. Diese Zahlen lagen höher als noch 2007 (28 abgeschleppte Fahrzeuge).

In der Kindersammelstelle in der Wache an der Heinrich-Heine-Allee betreuten die Polizeibeamten in diesem Jahr einen (6 Kinder) Jungen im Alter von sechs Jahren. Für 21 (31), zumeist jugendliche, alkoholisierte Randalierer, endete der Rosenmontag in einer Gewahrsamszelle. Weiterhin kam es zu sechs Festnahmen (7) wegen Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte, Körperverletzung und Handtaschendiebstahl.

Für den OSD, der am Rosenmontag mit rund 80 Kräften auf den Straßen präsent war, stand das Thema Jugendschutz im Vordergrund. Seit Weiberfastnacht waren mehr als 600 Jugendschutzkontrollen vorgenommen worden, von denen 127 "positiv" waren. Die Jugendlichen mussten den Alkohol auf Geheiß des OSD dann wegkippen.

Kurios: Wie schon im Vorjahr "erwischte" der OSD eine große Zahl an Jugendlichen aus Gevelsberg und Schwelm. Ausgezahlt hat sich offensichtlich die Information der Händler in Sachen Jugendschutz und die Ankündigung konsequenter Kontrollen. Nur noch in fünf Fällen wurde der illegale Verkauf von Alkohol an minderjährige Jugendliche festgestellt — die ertappten Händler erwartet nun ein deftiges Bußgeld. Zur Karnevalsbilanz gehörten auch mehr als 200 erwischte Wildpinkler.

"Keine besonderen Vorkommnisse" meldete die Düsseldorfer Feuerwehr von den sieben Unfallhilfsstellen entlang des Zugweges. Insgesamt 34 Krankentransporte in Krankenhäuser musste die Feuerwehr fahren. In den Unfallhilfsstellen wurden bis kurz nach dem Zug 64 Personen behandelt, überwiegend wegen zu starken Alkoholgenusses, kleineren Verletzungen (Platz- und Schürfwunden sowie Prellungen) oder wegen Kreislaufproblemen. Erfreulich: In diesem Jahr gab es deutlich weniger Schnittverletzungen zu behandeln.

Die Rettungskräfte der Feuerwehr und der Hilfsorganisationen waren am Rosenmontag in Düsseldorf mit rund 330 Frauen und Männern im Einsatz, darunter sieben Ärzte. Dazu standen zusätzlich 17 Rettungswagen, drei Notarztfahrzeuge und neun Krankenwagen bereit.

Einen Großeinsatz beschert der Rosenmontagszug den Mitarbeitern der Awista GmbH. Die Hauptreinigungsarbeiten starten unmittelbar nach dem Rosenmontagsumzug mit insgesamt 42 Fahrzeugen und über 100 Mitarbeitern ab 14 Uhr. Sie erstrecken sich bis in den Abend bis zirka 22 Uhr. Erfahrungsgemäß fallen am gesamten Karnevalswochenende rund 130 Tonnen Abfälle an. Alleine am Rosenmontag kommen 80 Tonnen zusammen, was ungepresst einem Volumen von 800 bis 1.000 Kubikmetern entspricht.

Kummer macht nach wie vor die Beseitigung der Glasscherben. Das Unternehmen hält deswegen verstärkt Ersatzreifen bereit, um den Einsatz der Kehr- und Waschfahrzeuge sicherzustellen. Die Beseitigung der enormen Abfallmengen ist nur mit dieser technischen Unterstützung möglich. Die Reinigung der Altstadt beginnt am Dienstagmorgen ab 2 Uhr mit 14 Reinigungsfahrzeugen und 28 Mitarbeitern. Ab 6 Uhr werden — falls erforderlich — weitere Teile der Straßenreinigung zu dieser Abschlussreinigung hinzugezogen. Die Reinigungsarbeiten sollen bis Dienstagmorgen gegen 11 Uhr abgeschlossen sein.

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