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Karneval in Düsseldorf Die „Brauchtumszonen“ sorgen für zusätzliche Verwirrung

Meinung | Düsseldorf · Die Düsseldorfer Altstadt wird in der Pandemie immer wieder zum Schauplatz von ordnungspolitischen Experimenten. Dieses lässt sich leicht missverstehen. Am Ende helfen an Karneval nicht die Behörden, sondern nur eins: Eigenverantwortung.

 Karnevalistinnen mit Mundnasenschutz beim Hoppeditzerwachen 2021..

Karnevalistinnen mit Mundnasenschutz beim Hoppeditzerwachen 2021..

Foto: dpa/Federico Gambarini

Na, das wird ein Fest! Die Altstadt wird an den Karnevalstagen zur „gesicherten Brauchtumszone“. Alle gehen davon aus, dass dort Menschen auf den Straßen und den Kneipen feiern, auch wenn der offizielle Karneval abgesagt ist. Aber bitte nicht zu ausgelassen: Bühnen und Umzüge sind verboten, Musik auf der Terrasse auch. Denn angesichts der hohen Infektionszahlen ist Party nicht erwünscht. Oder, um es mit Gesundheitsminister Laumann zu sagen: „Das Signal ist definitiv nicht, dass Karnevalsfeiern jetzt eine gute Idee sind.“

Es werden also Tage voller Widersprüche – so wie derzeit der gesamte Alltag voller Widersprüche steckt. In zwei Jahren Pandemie hat sich gezeigt, dass sich der Andrang auf die Altstadt nicht verhindern lässt, zu diesem besonderen Anlass soll er wenigstens besser gesteuert werden. Die Zonen drohen allerdings zusätzlich zur Verwirrung beizutragen. Vielleicht werden die Bereiche dem Infektionsschutz nutzen. Sie lassen sich aber auch als Einladung zum Mitfeiern missverstehen.

Diese Zonen sind das nächste Experiment, mit dem die Behörden die Partymeile unter Kontrolle bringen wollen. Sie folgt auf das brachiale „Verweilverbot“ und das wirkungslose „Ansammlungsverbot“ an Silvester. Die Möglichkeiten der Ordnungspolitik sind auch in einer Pandemie begrenzt – zum Glück, auch wenn der Anblick von Massenpartys viele provoziert.

Letztlich wird es an den Karnevalstagen wieder auf ein altes und sehr bürgerliches Prinzip ankommen, das bei all den kreativen Ideen der Behörden fast in Vergessenheit geraten ist: die Eigenverantwortung. Um es karnevalistisch zu sagen: Jeder Jeck ist für die Folgen seines Handelns für sich und andere verantwortlich. Dieser Grundsatz gilt erst recht in Corona-Zeiten.

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