Unfall an Karneval in Düsseldorf Junger Mann bei Sturz in die Düssel lebensgefährlich verletzt

Düsseldorf · Die Altweiber-Party in Düsseldorf ist von einem schweren Unfall überschattet worden. Ein junger Mann stürzte am Abend mitten in der Altstadt rund vier Meter tief in die Düssel.

Höhenretter hieven den Mann mit einem Kran aus dem Wasser.

Höhenretter hieven den Mann mit einem Kran aus dem Wasser.

Foto: BILD/David Young

Er erlitt dabei so schwere Verletzungen, dass er nach Angaben der Feuerwehr am Abend in Lebensgefahr schwebt. Höhenretter der Feuerwehr bargen den Verletzten, der nach ersten Angaben auf rund 25 Jahre geschätzt wird, mit einem Kran aus dem Wasser. Er wurde in die Uni-Klinik transportiert.

Der Unfall ereignete sich gegen 18 Uhr vor dem Stadterhebungsmonument am Burgplatz, wo zu diesem Zeit Tausende zumeist jugendliche Besucher den Start ins Karnevalswochenende feierten. Offenbar stürzte der Jugendliche über das Eisengitter vor dem bekannten Kunstwerk.

Vor einem Jahr hatte es an Altweiber einen ähnlichen Unglücksfall gegeben: Damals war ein 17-Jähriger rückwärts von einer Kaimauer mehrere Meter tief auf das Untere Rheinwerft gestürzt. Er hatte schwerste Verletzungen erlitten.

Hintergründe noch unklar

Wie es zu dem neuen Unfall kam, ist noch unklar. Ein Kellner des benachbarten Restaurants "Schwan" rief die Feuerwehr, als er sah, dass sich viele aufgeregte Menschen um den Unglücksort versammelten. Die Retter kamen mit schwerem Gerät und einem großen Aufgebot. Das war nötig: Die Bergung aus der Düssel gestaltete sich schwierig, der Mann lag längere Zeit in dem kalten Wasser, bis er gesichert war und herausgehievt werden könnte. Augenzeugen zufolge hat der Mann eine Kopfverletzung erlitten.

In der Nacht zu Freitag brach dann in einer Grünanlage an der Haifastraße ein Mann in einen zugefrorenen Teich ein. Laut Feuerwehr wurde der etwa 30 Jahre alte, kostümierte Mann von der Polizei ans Ufer gerettet. Ein Rettungswagen brachte ihn in ein Krankenhaus. Auf der Fahrt gab der Mann an, er vermute eine weitere Person auf dem Teich, die möglicherweise ebenfalls eingebrochen sei. Taucher der Feuerwehr durchsuchten daraufhin das Gewässer, fanden aber niemanden. Der Verletzte befindet sich einem Feuerwehrsprecher zufolge nicht in Lebensgefahr.

Tagsüber hatten die Jecken in Düsseldorf weitgehend ruhig gefeiert. Bei sonnigem Wetter war die Altstadt ab dem Mittag voll. Die Sicherheits- und Rettungskräfte hatten trotz friedlicher Stimmung viel zu tun. Ein Polizeisprecher berichtete von einem "anstrengenden Tag" mit vielen Einsätzen, allerdings abgesehen von dem Sturz in die Düssel ohne schwere Zwischenfälle. Viele Besucher waren stark alkoholisiert, es kam zu Schlägereien und Stürzen. Die Zahl der Einsätze bewegte sich insgesamt nach ersten Schätzungen auf dem üblichen Niveau.

Zum besonderen Problem entwickelten sich die kalten Temperaturen. Vor allem viele jugendliche Besucher hatten die Kälte unterschätzt und waren bei Sonnenschein in dünnen Kostümen oder gar kurzen Hosen gekommen — gepaart mit viel Alkohol führte das zu Problemen. "Wir haben viele Fälle von Unterkühlungen", sagte Johanniter-Sprecher Norman Hofmann. Am Nachmittag waren zeitweise alle Betten in der Notversorgung im Rathausinnenhof belegt, alle paar Minuten brach ein Rettungswagen in Richtung Evangelisches Krankenhaus auf.

(arl)
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