Kirche in Düsseldorf „Erzbistum wird weiter erschüttert“

Düsseldorf · Karin Kortmann ist die einzige Frau im Präsidium des Synodalen Wegs.

 Karin Kortmann begleitet den Reformprozess der katholischen Kirche.

Karin Kortmann begleitet den Reformprozess der katholischen Kirche.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

(los) Düsseldorf ist beim Reformprozess der katholischen Kirche in Frankfurt nicht gerade zahlreich, dafür aber prominent vertreten: Die SPD-Politikerin Karin Kortmann gehört als einzige Frau dem Präsidium des Synodalen Weges an und spielt als Mitmoderatorin eine wichtige Rolle. Mit dem Beginn ist sie zufrieden: „Die Atmosphäre stimmt.“ Und der Auftakt habe gezeigt, „dass der sexuelle Missbrauch eine grundlegende Überarbeitung von Strukturen und personalem Angebot in der Kirche nötig macht“, sagte sie. Gerade die jungen Teilnehmerinnen der Synodalversammlung hätten „mit einer klaren Sprache und Ansage für eine Zukunft der Kirche geworben“. Vor allem damit, dass sie „uns nicht aus der Verantwortung entlassen, zu klaren Entscheidungen zu kommen – zu Dingen, die uns seit über 20 Jahren auf den Nägeln brennen“, so die 60-Jährige.

Der Geist der Versammlung müsse nach ihren Worten sein, „dass wir mit Sorgfalt und Achtsamkeit miteinander umgehen.“ Im März wird der Bericht einer unabhängigen Kommission über interne Verfehlungen im Erzbistum Köln veröffentlicht. Der werde „nicht zu einer Beruhigung führen, sondern wird weitere Verfehlungen deutlich machen. Wir müssen mit weiteren Erschütterungen rechnen“. Und: „Wir wissen, dass die Verfehlungen des sexuellen Missbrauchs durch Priester noch nicht zu Ende sind.“

Ein wichtiges Ziel muss es nach ihrer Einschätzung sein, endlich die Entschädigungsfrage zu klären, um damit „den Opfern eine nachgewiesene Anerkennung ihres Leides geben zu können“. Darum müsse die Frage der finanziellen Entschädigung eine der Prioritäten-Maßnahmen der Deutschen Bischofskonferenz sein.

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