Religiöse Sinnsuche für Stadtmenschen Kardinal Meisner eröffnet Maxhaus

Kardinal Joachim Meisner eröffnet am 22. September das Maxhaus der katholischen Kirche in einem ehemaligen Franziskanerkloster in der Altstadt. Das Kultur- und Begegnungszentrum soll Anlaufstelle für "Stadtmenschen auf religiöser Spurensuche" werden, wie Leiterin Iris Müller am Donnerstag ankündigte. Im Foyer stünden stets zwei Mitarbeiter für alle Fragen offen.

Religiöse Sinnsuche für Stadtmenschen: Kardinal Meisner eröffnet Maxhaus
Foto: AP, AP

Viele Großstädter hätten spirituelle Bedürfnisse, stünden der Kirche aber fern oder fühlten sich keiner Gemeinde zugehörig. Passanten, Touristen oder Berufstätige könnten ins Maxhaus kommen und im "Raum der Stille" oder im Bistro innehalten. Das Veranstaltungsprogramm bietet Musik, Kunst, Literatur, Theologie, Philosophie sowie Besinnung und Beratungsangebote.

Das Projekt folgt dem Vorbild des Domforums in Köln, das seit seiner Gründung vor elf Jahren 450.000 Besucher jährlich zählt. Bundesweit gibt es rund 100 katholische und evangelische Citykirchenprojekte an markanten Punkten in Stadtzentren. Sie arbeiten überwiegend mit ehrenamtlichen Mitarbeitern. Für das Maxhaus wurden bislang 30 freiwillige Helfer ausgebildet.

Die Einrichtung ist in einem ehemaligen Franziskanerkloster aus dem 17. Jahrhundert neben der Barockkirche Sankt Maximilian entstanden. Sie liegt nahe der Rheinpromenade inmitten von Geschäften, Büros, Museen und Restaurants. Die Eingangspforte soll noch mit einem gläsernen Bereich einladend gestaltet werden. Auch den Klosterhof hat das Kölner Architektenbüro Schilling mit einer Stahl-Glas-Konstruktion überdacht. Dort finden künftig Lesungen und Konzerte statt. Angrenzende Seminarräume stehen für kleinere Veranstaltungen zur Verfügung. Das Projekt kostet laut Stadtdechant Rolf Steinhäuser 11 Millionen Euro. Das Erzbistum Köln finanziert es aus Kirchensteuermitteln. Die Bauzeit dauerte sechs Jahre; wegen archäologischer Funde wurden die Arbeiten mehrfach unterbrochen.

Ordensschwestern bieten Exerzitien an

Kooperationspartner des Maxhauses sind die Ordensgemeinschaft der Servitinnen, die geistliche Angebote machen. Die Katholische Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstelle bietet Beratungsgespräche in allen Lebenslagen sowie Kurse zur Ehevorbereitung an. Das ASG-Bildungsforum beteiligt sich mit Vorträgen und Kursen über Theologie, Philosophie, Geschichte und Persönlichkeitsbildung. Damit könnten gesellschaftliche Milieus angesprochen werden, die in Pfarrgemeinden nicht zu finden seien, unterstrich der Stadtdechant.

Kardinal Meisner wird das Maxhaus am 22. September eröffnen. Er feiert um 16 Uhr ein Pontifikalamt in der Maxkirche. Anschließend segnet er die neuen Räume. Am darauf folgenden Samstag und Sonntag präsentiert sich die Einrichtung mit einem umfangreichen kostenlosen Programm. Geplant sind Konzerte, Kinderveranstaltungen, Vorträge, spirituelle Auszeiten, Filmgespräche, Lesungen sowie eine Ausstellung.

Das Maxhaus ist geöffnet dienstags bis freitags von 10 bis 20 Uhr, samstags von 10 bis 18 Uhr.

(afp)
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