Vorstandswahl in Düsseldorf Kampf um Vizeposten in der CDU
Düsseldorf · Morgen wird es bei der Vorstandswahl der Düsseldorfer Christdemokraten spannend: Parteichef Klaus-Heiner Lehne gilt zwar als gesetzt, aber auf die zwei Stellvertreterstellen gibt es drei Interessenten. Es läuft auf ein Frauen-Duell hinaus.
Derzeit laufen die Drähte in der Düsseldorfer CDU heiß. Wieder mal. Denn in kaum einer anderen Düsseldorfer Partei gibt es zurzeit so viele Kämpfe um attraktive Plätze wie bei den Christdemokraten.
Und die sicherlich erfahrenste Kämpferin ist Ratsfrau Sylvia Pantel: Erst hat sich die 52-Jährige gegen die 35-jährige Kerstin Terhardt als Kandidatin für den Bundestag durchgesetzt. Mitte März kandidierte sie auf dem Landesparteitag für einen aussichtsreicheren Listenplatz für die Bundestagswahl und trat gegen die Deutsch-Türkin Cemile Giosouf (34) an, Favoritin des Landeschefs Armin Laschet. Pantel unterlag zwar, muss sich jetzt mit dem — aussichtslosen — Platz 45 abfinden. Morgen tritt die Chefin der Düsseldorfer Frauen Union zum nächsten Gefecht an und will Vize-Vorsitzende des Kreisverbands werden.
Damit ist bei der Vorstandswahl für Spannung gesorgt. Klaus-Heiner Lehne, Europaabgeordneter und seit zehn Jahren Chef der Düsseldorfer CDU, muss bei seiner Wiederwahl nicht mit Konkurrenz rechnen. Doch für die Posten seiner zwei Stellvertreter gibt es mit Pantel drei Interessenten. Peter Preuß und Sabine Schmidt, beide seit 2005 die Vize, stellen sich der Wiederwahl. Die rund 200 Delegierten dürfen somit im Haus der Ärzteschaft aus einem Trio zwei auswählen. Theoretisch könnte Lehne danach zwei Stellvertreterinnen haben. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass es auf ein Duell der Frauen hinausläuft.
Preuß gilt als politisches Schwergewicht und deshalb als gesetzt: Der 59-jährige Rechtsanwalt ist Landtagsabgeordneter und Chef der Düsseldorfer CDA, des Arbeitnehmerflügels der CDU. An seinem Vize-Posten, so heißt es intern, werde niemand rütteln. Sabine Schmidt (49), Betriebswirtin der Wohnungswirtschaft, stammt aus einer Düsseldorfer CDU-Familie, ist seit elf Jahren Vorsteherin in der Bezirksvertretung 1. Sie sollte bereits 2009 in den Stadtrat einziehen, unterlag aber bei der Nominierung im Wahlkreis in einer Kampfkandidatur. Dass sie bei der Wahl 2014 in den Stadtrat einzieht, gilt als sicher.
Auch Pantel will — angesichts des schlechten Listenplatzes für die Bundestagswahl — nicht auf eine Kandidatur für die Kommunalwahl verzichten, will dann aber auch in der Partei eine führendere Rolle spielen. "Ich mag Sabine Schmidt sehr, meine Kandidatur richtet sich nicht gegen sie", versichert Pantel.
Die Frauen Union (FU) müsse jedoch an prominenter Stelle im Vorstand vertreten sein. Schmidt ist nicht FU-Mitglied und sagt: "Es ist ihr gutes Recht zu kandidieren. Die Delegierten haben nun die Wahl zwischen völlig unterschiedlichen Charakteren." Im Hintergrund geht es um den ersten Frauenplatz auf der Liste für die Kommunalwahl: In der Düsseldorfer CDU hatte den stets die Partei-Vize. Auf der Landesliste der CDU hingegen steht die FU-Chefin vor der Landes-Vize.
Auch wenn Pantel viele Feinde innerhalb der CDU hat, werden ihr als langjähriger Ratsfrau, Bundestagskandidatin und FU-Chefin größere Chancen eingeräumt. Parteichef Lehne sieht es gelassen: "Beide wollen kandidieren, beschädigt wird keine herausgehen." Ein Beisitzer-Posten sei in jedem Fall sicher.
