Park am Ständehaus in Düsseldorf Kaiserteich wieder mit Booten?

Düsseldorf · 15 000 Besucher haben am Wochenende in und vor dem K 21 gefeiert – und auch den Park mit den beiden Teichen wiederentdeckt. Die Kunstsammlung würde das Gelände gern mit der Stadt weiter beleben. Nur: Wer zahlt das?

 So sah der Kaiserteich vor dem Ständehaus beim Klee-Fest am Wochenende aus - normalerweise fahren dort schon seit Jahrzehnten keine Boote mehr.

So sah der Kaiserteich vor dem Ständehaus beim Klee-Fest am Wochenende aus - normalerweise fahren dort schon seit Jahrzehnten keine Boote mehr.

Foto: Wilfried Meyer

15 000 Besucher haben am Wochenende in und vor dem K 21 gefeiert — und auch den Park mit den beiden Teichen wiederentdeckt. Die Kunstsammlung würde das Gelände gern mit der Stadt weiter beleben. Nur: Wer zahlt das?

Mit Ruderbooten über den Teich fahren, Jongleuren auf den Wegen zuschauen, Musik lauschen — das Fest zum Start der Klee-Ausstellung hat am Wochenende Tausende Menschen ins Ständehaus und seinen Park gelockt. Viele Besucher haben dabei nach langer Zeit wiederentdeckt, wie schön der Park mit Kaiserteich und Schwanenspiegel ist. Dort herrscht an normalen Tagen wenig Leben, einen Bootsverleih oder ein Café gibt es schon seit Jahrzehnten nicht mehr.

Möglicherweise ändert sich das nun. Der kaufmännische Direktor der Landessammlung, Hagen Lippe-Weißenfeld, will den Park nach dem Erfolg des Festes gemeinsam mit der Stadt weiter beleben. "Weitere Aktivitäten dieser Art trügen sicherlich im Sinne der Bürger zu einer weiteren Belebung des Quartiers bei", sagt er. "Unsere Hand ist jederzeit ausgestreckt."

Die Frage ist allerdings, wer zum Beispiel einen regelmäßigen Bootsverleih im Sommer, wie es ihn bis Ende der 70er Jahre gegeben hat, bezahlen würde — das Museum hat dafür wohl kein Geld, auch die Stadt, der der Park gehört, wird den Betrieb nicht finanzieren. Am Geld scheiterte das Vorhaben schon vor zehn Jahren. Damals verzichtete die Verwaltung auf den Bau eines Stegs, weil sie keine Chance sah, einen privaten Betreiber zu finden. "Baulich wäre das aber immer noch machbar", sagt Jürgen Fischer, Referent im Gründezernat. Auch zum Beispiel ein Café, wie es früher mal eins gab, bräuchte einen Wirt, und der bräuchte die Aussicht, Geld zu verdienen — jetzt sind gute Ideen gefragt, nach dem Fest am Wochenende hat die Diskussion begonnen. Am Park muss jedenfalls nicht viel getan werden; der wurde für die Gartenschau Euroga vor zehn Jahren aufwändig saniert.

Der zuständige Bezirksvorsteher Walter Schmidt (CDU) spricht von einer "guten Anregung" vom Museum, die die Politik aufgreifen könnte. "Vielleicht kann man mit einfachen Mitteln mehr Leben hineinbringen." Dass der Park wenig wahrgenommen wird, liegt seiner Ansicht nach aber auch am U-Bahn-Bau. "Der Park ist durch die große Baustelle nicht mehr am Leben auf dem Graf-Adolf-Platz angedockt."

Diese Schwierigkeit zumindest wird sich von selbst erledigen: Wenn die U-Bahn voraussichtlich 2015 in Betrieb geht und die Straße neu gestaltet wird, lässt sich der Park wieder direkt vom Graf-Adolf-Platz betreten und ist zur Innenstadt wieder besser einsichtig. Dann werden wieder mehr Fußgänger ihn durchqueren.

Klar scheint: Das Lichterfest vor dem Ständehaus wird im nächsten Jahr wiederholt. Museumsdirektor Hagen Lippe-Weißenfeld kann sich auch für solche Parkfeste eine Kooperation mit der Stadt vorstellen.

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