Anwohner bestätigen Kaiserswerther Straße: Tempolimit wirkt

Düsseldorf · Die nächtliche Tempo-Beschränkung auf der Kaiserswerther Straße – seit 1. Juli gilt auf der Kopfsteinpflaster-Trasse zwischen Reeser Platz und Freiligrathplatz zwischen 22 und 6 Uhr probeweise Tempo 30 – hat die Situation der lärmgeplagten Anwohner deutlich verbessert.

Die nächtliche Tempo-Beschränkung auf der Kaiserswerther Straße — seit 1. Juli gilt auf der Kopfsteinpflaster-Trasse zwischen Reeser Platz und Freiligrathplatz zwischen 22 und 6 Uhr probeweise Tempo 30 — hat die Situation der lärmgeplagten Anwohner deutlich verbessert.

"Es gibt viele positive Reaktionen der Nachbarn. Das war ein toller Schritt", sagt Hubert Braun, Vorsitzender der Initiative "Denkmal-Lärm", die sich für mehr Lärmschutz entlang des Pflaster-Stücks einsetzt. "Aber es ist auch ein Schritt, der noch nicht ausreicht."

Um ihre Verhandlungsposition gegenüber der Stadt zu verbessern, hat die Initiative ein Tempomessgerät angeschafft, um in regelmäßigen Abständen nachts zu prüfen, ob das Limit eingehalten wird. "Die ersten Erfahrungen zeigen, dass die Autofahrer sich gut daran halten", sagt Braun. Die Erfahrung zeige jedoch, dass neue Verbote zunächst eingehalten würden, sich dann aber schnell ein Abnutzungseffekt einstelle. "Wir müssen uns also darauf vorbereiten, der Stadt gegenüber gegebenenfalls nachweisen zu können, dass die Einhaltung des Tempolimits offiziell überwacht werden sollte", sagt Braun. Generell wolle die Initiative die "tatsächliche Lärmbelastung" aufklären: "Wir glauben nicht, dass sie durch die Stadt bisher richtig erfasst wird."

Des weiteren wartet die Initiative gespannt auf den Abschluss der Prüfung des von ihr in Auftrag gegebenen Gutachtens seitens der Verwaltung. Vor der Sommerpause hatte Verkehrsdezernent Gregor Bonin dieses als "fundiertes Papier" bezeichnet. In dem Gutachten versucht die Initiative nachzuweisen, dass es bei der Eintragung der Straße in die Denkmalliste 2009 Verfahrensfehler gab. Die Tempo-30-Regelung hatten CDU und FDP im Ordnungs- und Verkehrsausschuss für sechs Monate auf Probe durchgesetzt. Die Initiative hatte diesen Schritt begrüßt, sich jedoch an der Aussage von CDU-Verkehrsexperte Andreas Hartnigk gestoßen, dass die Anwohner tagsüber bei der Arbeit seien und nichts vom Verkehrslärm mitbekämen. Dem hatte vor wenigen Wochen unter anderem die Jüdische Gemeinde und ihr Nelly-Sechs-Altenheim, das an der Straße liegt, widersprochen.

(RP)
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