Düsseldorf Kämmerer und Rheinbahn-Chef aus anderen Bundesländern?

Düsseldorf · Die Neubesetzung zweier wichtiger Posten in der Stadt steht kurz vor dem Finale: Spätestens bis September will Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) bekanntgeben, wer neuer Kämmerer im Rathaus werden soll und wer auf Dirk Biesenbach an die Spitze der Rheinbahn folgen soll. "Es hat reichlich Bewerber gegeben", so Geisel. "Denn Düsseldorf ist eine attraktive Stadt."

Für die Nachfolge des zum 1. Oktober in den Stadtwerke-Vorstand wechselnden Kämmerer Manfred Abrahams sollen inzwischen fünf Bewerber in der engeren Auswahl sein. Seit Wochen, teils Monaten steht das Rathaus mit potenziellen Anwärtern in Kontakt. Manche meinen, dass sich durch die Oberbürgermeisterwahlen und mögliche Machtwechsel in manchen NRW-Rathäusern interessante Kandidaturen ergeben könnten.

Gute Chancen werden dem Vernehmen nach einem Kandidaten aus einer niedersächsischen Großstadt eingeräumt. Unter den dortigen Stadt-Kämmerern wäre zum Beispiel Thomas Fillep aus Osnabrück denkbar. Der gebürtige Nürnberger ist Diplom-Wirtschaftsingenieur, hat in der freien Wirtschaft gearbeitet, vornehmlich in Berlin, war Immobilienmanager, Projektentwickler der Berliner Landesentwicklungsgesellschaft. Seit Januar 2013 verantwortet der 50-jährige Sozialdemokrat Finanzen, Controlling, Liegenschaften und auch noch den Eigenbetrieb Immobilien und Gebäudemanagement im Osnabrücker Rathaus. Nebenamtlich führt er auch die Geschäfte der Osnabrücker Beteiligungs- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft. Das könnte gut in das von Geisel definierte Profil passen - auch mit Blick auf den von ihm seit langem geplanten Neuzuschnitt der Dezernatsbereiche der Beigeordneten. Denkbar wäre auch Silke Meyn, Anfang 2014 wiedergewählte Kämmerin in Oldenburg. Sie ist parteilos.

Zwei Personen sollen noch bei der Nachfolge für Biesenbach im Rennen sein, der im März 2016 die Rheinbahn verlässt. Der Schwerpunkt soll dabei im Südwesten Deutschlands, konkret in Baden-Württemberg liegen. Bereits seit längerem zu hören ist der Name von Helgard Berger. Sie ist Vorstand der Freiburger Verkehrsbetriebe VAG und Geschäftsführerin der Stadtwerke Freiburg. Die 51-jährige promovierte Politikwissenschaftlerin hat ein Grünen-Parteibuch, lehrte an der Polizeifachhochschule in Villingen-Schwennigen, bevor sie 2003 an die Spitze der VAG wechselte, wo sie mehrfach Fahrgastrekorde verbuchte und auf den Ausbau des ÖPNV-Netzes setzt. Das dürfte dem Kurs von Geisel und der Ampel entgegenkommen. Ein geeigneter Kandidat wäre auch Alexander Pischon, kaufmännischer Geschäftsführer der Karlsruher Verkehrsbetriebe und des Verkehrsverbunds. Der 48-Jährige ist promovierter Volkswirt und seit einem Jahr Chef in Karlsruhe. Die Stadt ist bekannt für das "Karlsruher Modell", die Verknüpfung von Straßen- und Eisenbahn zu einer Stadtbahn. Mit Blick auf den ÖPNV-Ausbau in die Region auch für Düsseldorf spannend.

(RP)
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