Düsseldorfer Baustellen Kälte bremst die Arbeiten in der Stadt

Düsseldorf · Auf den großen Düsseldorfer Baustellen können aktuell viele Arbeiten nicht erledigt werden, weil Beton nicht angerührt werden kann oder die Kühlflüssigkeit in Maschinen gefriert. Damit es weiter gehen kann, müssen die Temperaturen über fünf Grad minus liegen.

 Auf der Baustelle für den Kö-Bogen können Fertigteile noch verarbeitet werden. Arbeiten, für die Wasser benötigt werden, müssen derzeit verschoben werden.

Auf der Baustelle für den Kö-Bogen können Fertigteile noch verarbeitet werden. Arbeiten, für die Wasser benötigt werden, müssen derzeit verschoben werden.

Foto: Bretz, Andreas

Der Dauerfrost zeigt in der Landeshauptstadt verstärkt Wirkung. Nachdem zunächst alle Bauarbeiten weiterlaufen konnten, ruht nun an mehr und mehr Stellen die Arbeit - weil es Liefer-Engpässe beim Material gibt und weil für viele Vorhaben Wasser benötigt wird, das bei den aktuellen Temperaturen aber zu schnell friert. Die Baustellen im Überblick:

 Die Arbeiten für die Wehrhahn-Linie am Bilker Bahnhof ruhen derzeit größtenteils.

Die Arbeiten für die Wehrhahn-Linie am Bilker Bahnhof ruhen derzeit größtenteils.

Foto: Bußkamp, Thomas

Der Bau der neuen Düsseldorfer U-Bahn stockte zeitweilig, weil nicht genügend Beton geliefert werden konnte. Das bestätigte auf RP-Anfrage die Leiterin des Verkehrsamts, Andrea Blome. Nun gebe es aber wieder genug Material, um unterirdisch weiter zu betonieren. An der Oberfläche ist im Moment kaum etwas möglich, so mussten beispielsweise Gleisbauarbeiten am Bilker Bahnhof abgesagt werden. Dort baut die Stadt die Rampe, die in den U-Bahn-Tunnel führt. Auch Schlitzwände können im Moment nicht gebaut werden, sie waren für diese Zeit unter anderem in Höhe des Dreischeibenhauses geplant.

 Der Bau des neuen Zauns am Rheinufer hat sich wegen gefrorenen Kühlwassers verzögert.

Der Bau des neuen Zauns am Rheinufer hat sich wegen gefrorenen Kühlwassers verzögert.

Foto: Endermann, Andreas

Probleme bereitet das Wetter auf dem Jan-Wellem-Platz vor allem bei den runden Bauteilen, die zum Beispiel für die Ein- und Ausfahrten zur Tiefgarage oder die dazugehörige Spindel benötigt werden. Dafür können nach Angaben des Technischen Projektleiters, Ulrich Hartard, zwar schon Teile vorbereitet werden, aber Arbeiten mit Beton sind erst wieder möglich, wenn die Temperaturen über minus fünf Grad Celsius liegen. "Wir hoffen, dass es am Montag weiter geht", sagte Hartard. Im Übrigen profitiere die Kö-Bogen-Baustelle davon, dass sie sich noch auf Höhe der Tiefgarage befindet. "Wir arbeiten dort in vielen Bereichen mit Fertigteilen, die verlegt oder geschweißt werden müssen. Das geht auch bei diesen Temperaturen", sagte der Technische Projektleiter.

Bei den Kernbohrungen für die Pfosten der künftigen Absperrung war das Kühlwasser in der Bohrmaschine gefroren. Mit einer Art Tauchsieder haben die Techniker das Problem nach Angaben des Verkehrsamts gelöst. Inzwischen sind die Löcher gebohrt. Da die Arbeiter dabei allerdings auf Kies stießen, muss nächste Woche zunächst ein großer Saugwagen den Kies beseitigen. Nach der Karnevalspause werden dann die Pfosten gesetzt und - wenn die Temperaturen bis dahin stimmen - auch festbetoniert.

Die aktuell geplanten Asphaltarbeiten hat die Stadt nicht erledigen können. Immerhin gibt es für die Straßenbau-Abteilung des Verkehrsamts auch eine gute Nachricht. Da es bisher kaum Niederschläge gab, gibt es kein Wasser, das unter der Straße gefrieren und den Belag aufplatzen lassen konnte. "Wir haben bisher noch keine neuen Schlaglöcher registriert", sagte Andrea Blome.

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