Justizvollzugsanstalt Wuppertal-Ronsdorf JVA-Mitarbeiter beklagen unhaltbare Zustände

Wuppertal/Düsseldorf · Bedienstete der Justizvollzugsanstalt Wuppertal-Ronsdorf erheben in einem anonymen Bericht schwere Vorwürfe gegen die Leitung des Gefängnisses. Unter anderem sollen Häftlinge frühzeitig entlassen werden. Die CDU-Fraktion im Düsseldorfer Landtag verlangte am Donnerstag eine Aufklärung der Vorwürfe.

In der neuen Jugendhaftanstalt (seit 2011 in Betrieb) können bis zu 510 Gefangene untergebracht werden. In dem 30-seitigen Dossier heißt es unter anderem, Häftlinge würden regelmäßig vorzeitig aus der JVA entlassen, obwohl sie den Bediensteten durch erhebliches Fehlverhalten aufgefallen seien. Massive Beleidigungen und das Zerstören von Inventar blieben oft folgenlos, heißt es.

Die CDU-Fraktion im Düsseldorfer Landtag verlangte am Donnerstag eine Aufklärung der Vorwürfe. "Der Bericht macht deutlich, dass in der Anstalt einiges nicht stimmt", sagte Innen-Experte Peter Biesenbach. Die Union hat einen Fragenkatalog an das Justizministerium zu dem Vorgang verschickt.

Ein Sprecher von NRW-Justizminister Thomas Kutschaty (SPD) erklärte, den Vorwürfen würde intensiv nachgegangen. Statistisch sei die Anstalt aber nicht auffällig. So habe es seit 2011 insgesamt drei Übergriffe von Gefangenen auf Bedienstete gegeben. Dies sei kein hoher Wert. Dagmar Hanses, Justizexpertin der Grünen, erklärte, der Umgang der CDU mit anonymen Eingaben sei "höchst unseriös". In der Vergangenheit hätten sich Gerüchte oft als völlig haltlos erwiesen.

(RP)
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