Amts- und Landgericht Justiz zieht in 14 Tagen um

Düsseldorf · Die letzte Frist ist angebrochen. In zwei Wochen verlässt die Justiz ihren angestammten Platz in der Altstadt. 900 Mitarbeiter von Amts- und Landgericht sitzen bereits auf halbgepackten Umzugskartons, halten sich bereit für den Einzug ins neue Justizzentrum am Oberbilker Markt.

Ab Anfang März werden beide Justizbehörden rund eine Woche lang für den Publikumsverkehr geschlossen bleiben. Dann soll das Altstadtgericht ausgeräumt und das neue Justizzentrum an der Werdener Straße vollständig betriebsbereit sein. Der Umzug der beiden Gerichte gilt als einer der größten Behördenumzüge Düsseldorfs.

"Das wird klappen." Zuversichtlich nickend bewerten die Planer seit vielen Monaten die gigantische Umräumaktion, die nun bevorsteht. Bisher haben Außenstehende wenig von der Aufbruchstimmung bei der Justiz gemerkt. Nur Anwohner um das geschichtsträchtige Domizil zwischen Mühlenstraße und Ratinger Straße hatten bereits einen Vorgeschmack auf den Konvoi von Umzugsautos bekommen, der ab dem 4. März wieder Richtung Oberbilk rollen wird.

Denn zwischen Ende November und Mitte Januar war bereits eine Flotte von Kleintransportern im Pendelverkehr zwischen Mühlenstraße und neuem Justizzentrum unterwegs. Damals wurden die Archive der beiden Gerichtsbehörden, säuberlich gestapelte Akten in Plastikwannen vom Format großer Wäschekörbe, von der alten zur neuen Adresse gefahren. 1500 solcher Wannen täglich wurden mit elf Klein-Lkw transportiert, insgesamt mehr als 45 000 Wannen. Jetzt sind die verwinkelten Aktenkatakomben im weiterverzeigten Altstadtgericht weitgehend geräumt. In versteckt gelegenen Innenhöfen stehen und liegen ausgeräumte Holzregale wild durcheinander. Und das ist erst der Anfang.

Würde man sämtliche Gerichtsakten, die zum neuen Zentrum gebracht werden müssen, nebeneinander stellen, dann ergäbe das eine Aktenkette von dreißig Kilometern Länge. Allein zwanzig Kilometer trägt das Amtsgericht dazu bei. Nur ein Teil ist bereits bewältigt.

Noch warten die Unterlagen des Grundbuchs sowie das Vereins- und das Handelsregister auf die Umzugskräfte. Die Möbel, die Computer und die aktuellen Akten aus unzähligen Richterbüros, Verwaltungsstellen und Schreibstuben sollen erst am letzten Tag vor dem offiziellen Umzugstermin ausgeräumt werden. Denn bis zum Mittag des 4. März (Donnerstag) soll der Justizbetrieb zumindest in Grundzügen aufrecht erhalten bleiben. Erste Prozesse wird es frühstens ab 15. März in den neuen Räumen an der Werdener Straße geben.

(RP)
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