Düsseldorf Junge Musiker zeigen ihr Können

Düsseldorf · Mehr als 200 Kinder und Jugendliche haben sich in den vergangenen Tagen bei "Jugend musiziert" gemessen. Die Teilnehmer werden immer jünger - und die Qualität steigt.

 Der 14-jährige Xaver Bodenstein hat 20 Minuten lang der Jury von "Jugend musiziert" auf der Gitarre vorgespielt. Mit Freunden spielt er gerne gemeinsam, dann aber an der E-Gitarre, Blues und Jazz.

Der 14-jährige Xaver Bodenstein hat 20 Minuten lang der Jury von "Jugend musiziert" auf der Gitarre vorgespielt. Mit Freunden spielt er gerne gemeinsam, dann aber an der E-Gitarre, Blues und Jazz.

Foto: anne orthen

Lotte Kläsgen und Zoe Kuhne müssen nicht mehr zittern. "Wir waren sehr erfolgreich", sagt Lotte und strahlt über das ganze Gesicht. Und das stimmt, denn die beiden Schülerinnen haben beim Regionalwettbewerb "Jugend musiziert" die höchste Punktzahl erreicht. Sie dürfen nun am Landeswettbewerb teilnehmen und, wenn sie sich dort bewähren, später auch am Bundeswettbewerb. Die Chancen dafür stehen gut, denn beide Musikerinnen haben bereits in den vergangenen Jahren beim Bundeswettbewerb Preise abgeräumt. Diesmal werden sie allerdings erstmals als Duo am Klavier und Cello antreten. "Das macht mir viel mehr Spaß, als solistisch aufzutreten", sagt die 15 Jahre alte Pianisten Zoe.

Insgesamt 203 Musiker im Alter von fünf bis 19 Jahren haben in den vergangenen Tagen in Düsseldorf am mit 55 Jahren ältesten Jugendwettbewerb in Deutschland teilgenommen. "Jeder, der die Anforderungen erfüllt, kann mitmachen", sagt Peter Haseley, Direktor der Clara-Schumann-Musikschule. Dazu gehörte es, im Schnitt fünf Stücke verschiedener Stilrichtungen und mit unterschiedlichem Tempo zu präsentieren. "Insgesamt ist die Qualität in den letzten Jahren gestiegen, wobei der Altersdurchschnitt der Teilnehmer sinkt", sagt Haseley, der seit 20 Jahren den Regionalwettbewerb leitet.

Auf diesem hat sich der 14-Jährige Xaver intensiv vorbereitet, täglich ausgiebig Gitarre geübt. "Ich war schon sehr aufgeregt, aber ich glaube, es ist ganz gut gelaufen", sagt der Schüler des Cecilien-Gymnasiums. Aufregung würde ihm zudem helfen, sich besser zu fokussieren und zu konzentrieren. Für ihn, der auch E-Gitarre spielt, ist das Musizieren das "absolute Hobby". Dafür hat er auch den Sport American Football aufgegeben. "Ich hatte da Angst um meine Finger und vor allen Dingen um die Fingernägel." Zehn Minuten pflegt er diese am Tag, denn er benötigt die Nägel zum Zupfen der Saiten. "Bei der richtigen Länge geht das schneller und erzeugt einen schönen Klang."

Was die Teilnahme am Wettbewerb angeht, ist auch der 13-jährige Kevin Hunder-Conolly ein Profi. Mehrfach hat er dort Preise gewonnen und in diesem Jahr stellte er sich gleich zweifach der Jury. So ist er als Solist mit der Querflöte und im Duo am Klavier zusammen mit der Geigerin Magdalena Morys erfolgreich aufgetreten. "Mich unterstützt immer meine ganze Familie und begleitet mich zu Konzerten und Wettbewerben. Das hilft viel", sagt Magdalena.

Sie ist der Beweis dafür, dass die jungen Musiker keine einseitig aufgestellten Talente sind, denn die 13-Jährige ist auch eine erfolgreiche Sportlerin. "Ich habe früher Leistungssport Schwimmen betrieben, das aber aufgehört, als ich dort alles erreicht habe. Jetzt mache ich Kunst- und Geräteturnen." Und auch musikalisch sind die Jugendlichen nicht nur auf klassische Musik festgelegt. "Ich spiele selber gerne Werke von Schostakowitsch. Hören tue ich aber gerne Stück von Queen", sagt Lotte.

(brab)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort