"Junge Tonhalle" protestiert Jugendorchester überreichen 3500 Unterschriften
Düsseldorf · Die Orchester der "Jungen Tonhalle" haben zum zweiten Mal mit einer öffentlichen Probe vor dem Rathaus gegen Raummangel demonstriert. Rund 200 Zuschauer verfolgten, wie junge Musiker aus verschiedenen Altersklassen auf dem Marktplatz gemeinsam an einer Beethoven-Sinfonie arbeiteten und damit für einen neuen Proberaum demonstrierten.
Dirigent Felix Stachelhaus überreichte mehr als 3500 Unterschriften, die die Musiker in den vergangenen Wochen zur Unterstützung ihres Anliegens gesammelt hatten, an Kulturdezernent Hans-Georg Lohe, der sie in Vertretung von Oberbürgermeister Dirk Elbers annahm.
Der Hintergrund: Die Musiker aus den drei Tonhallen-Jugendorchestern — Kinder, U16 sowie Jugendsinfonieorchester (JSO) — proben traditionell in einem Saal im Humboldtgymnasium. Sie beklagen aber, dass ihnen inzwischen durch den Offenen Ganztag zu wenig Probezeiten zur Verfügung stehen und außerdem wertvolle Instrumente beschädigt werden oder verschwinden. Auch in der Tonhalle gibt es keinen Raum, den sie nutzen können. Die U16 kann zurzeit gar nicht mehr proben. Das JSO lagert keine Instrumente mehr im Raum. Dadurch können bestimmte Stücke nicht mehr gespielt werden.
Kulturdezernent Lohe betonte, dass er Verständnis für das Anliegen der Musiker habe. Er bat um Geduld. "Wir bemühen uns sehr um eine Lösung, haben aber noch keinen geeigneten Raum gefunden", sagte er. Bereits seit Anfang des Jahres liefen Gespräche, die noch in dieser Woche weitergehen sollen. Nach Angaben des Dezernenten ist es schwierig, einen geeigneten und freien Raum zu finden, in dem sich proben lässt und zudem die Instrumente dauerhaft lagern lassen.
Als erstes Konzerthaus in Deutschland verfügt die Tonhalle Düsseldorf seit 2007 über ein eigenes Jugendsinfonieorchester. Vorher hatte das Orchester 40 Jahre zur Clara-Schumann-Musikschule gehört. Derzeit spielen rund 180 Musiker in den Jugendorchestern.
