Prozess vor dem Landgericht Jugendliche als S-Bahn-Schläger angeklagt

Düsseldorf · Mit brutaler Gewalt und einem Rottweiler-Rüden, der als Waffe eingesetzt wurde, sollen zwei Jugendliche aus Dormagen auf einer S-Bahn-Fahrt nach Düsseldorf mehrere Fahrgäste beleidigt, sollen sie drangsaliert, verächtlich gemacht und durch Faustschläge teils erheblich verletzt haben. So lautet die Anklage gegen die 18 und 19 Jahre alten Verdächtigen, über die ab Mittwoch (24. November, 9 Uhr, im Saal 1.120) eine Jugendkammer des Landgerichts verhandelt.

Erst sieben Wochen liegen jene Vorfälle zurück, die jetzt zur Verhandlung kommen. Anfang Oktober waren die Angeklagten mit ihrem Hund zunächst in Neuss aufgefallen, als sie abends zwei andere Jugendliche nach Zigaretten fragten. Weil die Angeklagten abgewiesen wurden, soll der 19-Jährige auf die Fremden sofort eingeprügelt haben. Eines der Opfer erlitt eine Platzwunde im Gesicht, die beiden Angegriffenen mussten hinterher ins Krankenhaus.

Kurz danach sollen die Angeklagten in einem S-Bahn-Zug ihre Attacken fortgesetzt haben. In der Bahn haben sie angeblich einen älteren Fahrgast angepöbelt, sich über ihn lustig gemacht und ihn geschubst. Als ein anderer Fahrgast, der mit zwei Begleitern unterwegs war, einschritt und die Angeklagten aufforderte, mit ihren Beleidigungen und Schubsereien aufzuhören, soll der 19-Jährige erneut ohne Vorwarnung zugeschlagen haben. Laut Anklage versetzte er diesem Widersacher sofort zwei Faustschläge ins Gesicht. Als seine zwei Begleiter dem Verletzten zu Hilfe kommen wollten, sollen die Angeklagten die Fahrgäste mit ihrem Rottweiler bedroht haben, der keinen Maulkorb trug. Die Begleiter des Verletzten wichen daraufhin zurück. Ihr Freund, der bereits blutend am Boden lag und die Hände schützend vor seinen Kopf hielt, soll daraufhin von einem der Angeklagten weiterhin mit Fausthieben misshandelt worden sein. Das Opfer erlitt eine Platzwunde, mehrere Prellungen am gesamten Körper sowie einen schweren Schock.

Für den Prozess gegen die mutmaßlichen S-Bahn-Schläger hat das Landgericht drei Verhandlungstermine bis Mitte Dezember eingeplant.

(RP)
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